Freitag, 26. April 2019

Kinderbiennale


Das ist ein Nachtrag, denn leider ist diese Ausstellung schon geschlossen.
Im Japanischen Palais fand die Kinderbiennale statt, die vorher schon in Singapore gezeigt wurde. Wir waren an einem Sonntag dort, da war der Teufel los. Das war günstig und ungünstig zugleich. Durch diese Ausstellung sollte Kindern gezeigt werden, was zeitgenössische Kunst sein kann, daß die nicht langweilig ist und wie Interaktionen möglich sind. Nicht alles hat uns gefallen, aber das mußte ja auch gar nicht sein.
Zum Beispiel: Farben schmelzen über Eis und färben Papier und Stoffe ein. Irgendwie haben wir so etwas gefühlte tausend Male im weltweiten Informationsnetz gesehen und keine der Textilfärberinnen ist auf die Idee gekommen, dies als Kunst zu verkaufen. Hätten wir das mal gemacht! Stephanie Lüning war so schlau und präsentierte: You Never Know How the Story Ends/ Du weißt nie, wie es ausgeht.
Mehr Spaß hatten wir im Aquarium. Emme und ich malten einen Herzfisch, kariert, mit Kußmund und Herzen an Tentakeln. 


Der wurde eingescannt und schwamm durch das virtuelle Aquarium. Das sah sehr schön aus. 


Aber wir wußten nicht, daß 
a) unser Fisch sehr, sehr aktiv war und sich einfach nicht fotografieren ließ und 
b) daß er sich als sehr gefräßig erwies. Immer, wenn die digitale Fütterung erfolgte, war er der erste und schwupps, wieder weg. Merke: Kunstwerke können durchaus ein Eigenleben entwickeln!
Das tun bestimmte Plüschtiere ja auch!
Im nächsten Raum konnten wir Wünsche und Träume auf Bänder schreiben und sollten sie durch den Raum spannen. (in Anlehnung an Roman „Die unsichtbaren Städte" von Italo Calvino).




Das mit dem Spannen der Bänder klappte nicht so gut, da haben wir sie hingehängt. Sah auch gut aus.



Der Teppich aus goldenen Bonbons (Félix González-Torres "Untitled" Placebo - Landscape - for Roni) war leider schon abgetragen.

Was, es gab Bonbons?
Ja, aber nur im ersten Monat der Ausstellung.
Schade.

Dafür baute Ólafur Elíasson eine Stadt der Zukunft.


Besser gesagt, er ließ sie aus weißen Legosteinen bauen. Während ringsum der Lärmpegel das Niveau eines Flugplatzes erreichte, herrschte in diesem Raum konzentrierte Andacht, leidenschaftlicher Aufbauwillen und einmütiges Arbeiten. Alte Bekannte haben wir auch getroffen:



Man konnte noch seinen Ausstellungsbeutel bedrucken und 3D-Drucker anstarren. Die sind nur zu bestimmten Zeiten in Betrieb. Einige Ergebnisse konnte man auch sehen, die waren eher frustrierend.
Dann kamen wir noch einmal in einen tollen Raum! Mit ein paar Lichtern und Spiegeln hat Mark Justiniani eine echte Traumwelt geschaffen. Toll!



Danach sahen wir fliegende Stühle


und Emme hinterließ einen vorübergehenden Handabdruck. Sie erklärte mir, daß der Handabdruck als ältestes Kunstwerk der Menschheit gilt. Oho!



Im letzten Raum konnten Kinder spielen und toben, es gab viel Gekreische, ein paar Unfälle und hemmungsloses Geheule. Wir waren froh, das wir da rauskonnten.
Uns hat die Kinderbiennale gut gefallen.
Hoffentlich gibt es in zwei Jahren wieder eine. Nun folgt unser Verbesserungsvorschlag: Ein Problem war der unerträglich hohe Lärmpegel. Wir schlagen vor, beim nächsten Mal zwei Abende mit dem Titel: Silencio! für „Erwachsene“ zu öffnen. Weil einige der Kunstwerke in Ruhe vielleicht doch besser zu genießen wären.

Bis dahin!
Euer Hase

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