Sonntag, 7. April 2019

Im Kreml brennt noch Licht (enthält Werbung)


Ist der Titel eines Gedichtes von Erich Weinert. Poesievoll wird das unermüdliche Ringen des Genossen Stalin um unser aller Wohlergehen geschildert. Wer davon persönlich betroffen ist, dem ist wahrscheinlich eher nach Heulen. Die Enkel der Kinder der Revolution können aber über solche Gedichte herzlich lachen. Und bekanntlich wird mit Lachen das Böse ausgetrieben.
Unter dem Titel „Im Kreml brennt noch Licht“ fand der Fasching in unserer Lieblingskneipe „Zum Gerücht“ statt. Ich durfte mal wieder nicht mitgehen, weil: immer noch nicht volljährig. Deshalb schickte ich Burattino mit, er brauchte sich nicht einmal zu verkleiden und ist nur unwesentlich jünger als Emme. Also volljährig. Bitte, Vorhang auf für Bura!


Здравствуйте, дорогие друзья!

hier schreibt Burattino. Wir zündeten ein Licht an und gingen in unsere Stadtteilkneipe zum Fasching auf Russisch.



Emme kostümierte sich als Matrjoschka. Das dauerte zehn Minuten: Rotes langärmliges Shirt, rotes Sommerkleid, rote Strumpfhosen und ein buntes echt sowjetisches Kopftuch, das auf der gleichen Reise erstanden wurde wie ich. Emmes Eltern holten nämlich mit einer Fahrt auf der Wolga ihre Hochzeitsreise nach, als ihre Kinder aus dem Gröbsten raus waren. (Das hieß, die Kinder konnten aufs Töpfchen gehen. Der Bruder wurde zu seiner Tante gebracht und die kleine Emme von den Großeltern verwöhnt.) Jedenfalls sieht das Kopftuch, über Jahrzehnte gehegt und gepflegt, sehr „Matrjoschka“ aus. Der Rest war Schminke: Rote Apfelbäckchen! 
Viele Gäste kamen unkostümiert, aber wir konnten doch einige Verkleidungen sehen. Am besten gefiel uns der „Russe“. Jogginghose an und fertig! Die Goldkettchen hatten nicht mehr über die gegelten Haare gepaßt. Dabei hätte er nur bei uns anfragen müssen: Falschen Schmuck gibt’s bei uns immer und das auch noch kiloweise!



Jedenfalls wurde am Abend wunderschön musiziert, in vielen Weltsprachen gesungen und Emme hat Tränen gelacht. Ich schwöre, daß das die Wahrheit ist! Ich habe es mit eigenen Augen gesehen!
Nebenbei machte Emme schon wieder Geschäfte und irgendwelche Absprachen für irgendwelche Events 2020(!).
Fast am Ende sangen wir tatsächlich „Im Kreml brennt noch Licht“ zu einer bekannten Schlagermelodie und einem dazwischengeschobenen Refrain, den alle mitsingen konnten. Das war sehr, sehr lustig.
Vielen Dank an Selma, Schorsch, Micha und die vielen anderen Musiker und Sänger, die wieder einmal gezeigt haben, das Zusammenhalt und Gemeinschaft etwas sehr Schönes und Wichtiges sind.
Ihr Lieben, gebt das Licht weiter!
До свидания!
Буратино 

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