Mittwoch, 9. September 2020

In Hetzdorf


beginnt das Erzgebirge. Die Bezeichnung „Am Tharandter Wald“ ist ein wenig irreführend. Je nachdem, woher man kommt. Aus Richtung Dresden liegt es hinter dem Tharandter Wald. Reist man aus Freiberg an, liegt es vor dem Tharandter Wald. Hier begründete Heinrich Cotta im 19. Jahrhundert die  nachhaltige Forstwirtschaft und Fordtwissenschaft. Man soll nur so viel verbrauchen, wie auch wieder nachwachsen kann. Seine Forstlehranstalt in Tharandt existiert bis heute und gehört nun zur Technischen Universität Dresden.



In Hetzdorf gibt es –eigentlich- nicht viel. Gute Luft und Ruhe. Und eine Reha-Klinik. Dort war Emmes Mutter in Behandlung. Und deshalb fuhren wir an einem Wochenende nach Hetzdorf.

Die Klinik ist schön. Hinein darf während eingeschränkter Besuchszeiten nur, wer seine Daten in einem überquellenden Briefkasten hinterläßt. Deshalb tummelten sich die Patienten und ihre Besucher in den Grünanlagen. Alle Parkbänke waren besetzt. Emme lagerte ihre Mutter, die liebe Chaffeurin, Teddi und mich auf einem Steinmäuerchen. Zuerst gab es, ganz sächsisch, Kaffee und Kuchen. 



Dazu spielte auf der Terrasse das Duo Sleepless Heartbeats



Live- Musik! In diesen Zeiten ist das eine echte Rarität und Wohltat. Die beiden machten das sehr gut. Nach Emmes Geschmack hätten die Zuhörer ruhig ein bißchen mehr ihre Vorderpfötchen bewegen können.

Ich habe geklatscht wie verrückt!

Guter Hase.

Mit vollem Bauch spazierten wir noch in der nahen Umgebung der Klinik herum. Der Wald ist schön grün,



wenn es ein bißchen mehr regnen würde, müßten hier tausende Maronen wachsen. Wir sahen Ebereschen,



das Waldstadion und den Weg zur Sumpfmühle. (Für alle, die gut zu Fuß sind: Hier gibt es ein Freizeitbad und ein gutes Gasthaus!)

Außerdem schlenderten wir noch um den Teich herum. Wir sahen schöne Blumen, Metallvögel



und Seerosen. Im Hintergrund blökten ein paar unsichtbare Schafe. Ein geheimnisvoller Steg führte ins Schilf. „Betreten auf eigene Gefahr!“



Emme begab sich in eigene Gefahr und fand sich auf einer Art Seebühne wieder. Oder war das doch ein großzügiger Angelplatz? Keiner weiß das. Auf jeden Fall könnte man hier großartige Theaterstücke im kleinen Rahmen aufführen oder ansehen.

Wir kletterten die Serpentinen wieder hoch, überall gab es lauschige Ruheplätze. Die waren nun nicht mehr besetzt, da viele Besucher abgefahren waren. Die Reha-Patienten rüsteten sich zum Sturm auf das Abendbrot-Büffet. Wir verabschiedeten Teddi und Emmes Mutter und fuhren nach Hause.

Das war ein schöner Ausflug. Fahren wir da mal wieder hin?

Klar, Hase. Nächste Woche. Ohne Chauffeurin. Mit den Öffis.

Oh, weh!

Vielen Dank an Emmes Tante Beate für eine ruhige Fahrt!

Euer Hase

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