ist das Thema der aktuellen Sonderausstellung im
Hygiene-Museum. Am Sonntag war Familientag mit Programm und freiem Eintritt.
Von der Ausstellung können wir kaum Fotos zeigen, denn
Fotografieren war (wie immer) verboten. Die Künstler fürchten um ihre Rechte.
Schade, denn gern hätten wir Euch gezeigt:
- die
zZehn Gebote für den sozialistischen Menschen (über die sich Emme halb schlappgelacht hat)
- tolle Gedichte aus Zeitungsschnipseln von Hert
ha Müller
- Wortschlangen
- Brailleschrift-Schreibmaschinen
- einen Brief von Goethe
und vieles mehr.
Außerdem lernten wir
etwas über Vöklapuk Volapük, Esperanto und warum im Englischen alle unbelebten Dinge
Neutren sind.
Als die Tante von der Aufsicht noch nicht hingeschaut
hatte, fotografierte Emme dieses sprechende Bilderbuch, Baujahr 1890.
Ein Professor von der TU Dresden erklärte
es uns. Es ist damals in großen Auflagen erschienen und heute in Antiquariaten
erhältlich, wenn man Geduld und das nötige Kleingeld hat.
Die Polytechnische Gesellschaft (das klingt ein wenig
nach Ssozialistischer Schule) aus Frankfurt ist schon 200 Jahre alt. Eines ihrer
Hauptziele ist Sprachbildung. Dazu zählt aber nicht nur Deutschlernen für
Migranten, sondern Pflege der Deutschen Sprache, Wortschatzerweiterung und
Orthographie für jedermann, und das in möglichst fröhlicher und trotzdem
lehrreicher Athmosphäre. Deshalb gibt es den
großen Diktatwettbewerb.
Emme nahm daran teil. Am Ende hatte sie zehn elf Fehler,
weiß nun, daß gang und gäbe klein geschrieben wird und weiß auch, wo sie das
alles üben kann: hier!
Liebe Frankfurter, vielen Dank für diese Lehrstunde,
das hat Spaß gemacht! Wir werden zusammen üben, aber das „ß“ will sich Emme nicht abgewöhnen.
Was gab es sonst noch am Familiensonntag zu sehen/
hören/ machen? Man konnte Zungenbrecher in verschiedenen Sprachen üben,
seinen
Namen in lateinischer, arabischer (von rechts nach links!) und Braille-Schrift stempeln, Buchstabenketten
fädeln oder sich über Alphabetisierungsprogramme informieren.
Und was war das Schönste?
Schwer zu sagen. Die Unmenge an Informationen war ja
kaum zu überblicken.
Mir fällt was ein. Am Schönsten war dieser Stuhl:
Vorsorglich aufgestellt, um Abgucken beim
Diktatwettbewerb zu verhindern. Die Dresdner waren ehrlich, keiner mußte extra
sitzen.
Das könnten wir doch auch in der Schule einführen!
Quatsch, Hase. In Dresdner Schulen können die Kinder
schreiben, wie sie wollen. Diktate gibts nicht. Das ist doch auch für die
Lehrer einfacher. Nur wenn ich mich dann als Mentorin bei den jungen
Erwachsenen über die Rechtschreibung mokiere, ernte ich erstaunte Blicke.
Die Sonderausstellung Sprache ist bis zum 20. August 2017 im Hygienemuseum in Dresden zu
besichtigen.
So, Hase, jetzt korrigieren wir erst mal diesen/dieses
Blogpost.
Genau!
Deutsche Sprache, schwere Sprache!
Euer Hase
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