Sonntag, 13. November 2022

9-Euro-Ticket: 11. Chic im smac!

Mit 9 Euro durch die Republik? Im Juni, Juli und August wars möglich.

-Achtung! Zarte Gemüter sollten die Fotos mit Vorsicht genießen!-

Die Überschrift klingt wie eine Werbung für schöne Menschen, die einen biologischen Vogelfutterriegel knabbern. Aber nein: Das Sächsische Museum für Archäologie in Chemnitz veranstaltet eine Schmuckausstellung. Da mußten Emme und ihre Frau-Elster-Mutter natürlich hin! Mit dem 9-Euro-Ticket war alles möglich, man kommt nur nicht am Sonntagmorgen zum Bahnhof. Da müssen die Dresdner Verkehrsbetriebe und der Verkehrsverbund Oberelbe tief in sich gehen. Und natürlich verzeihen wir den armen Wichten, die eine schwere Kindheit hatten, und deshalb einen Fahrkartenautomaten sprengen mußten. (Da lag der Zugverkehr wieder mal mehrere Stunden brach.)

Das smac ist seit einigen Jahren im ehemaligen Kaufhaus Schocken angesiedelt.

Auf jeder Etage gibt es spannende Dauerausstellungen, Sonderausstellungen sind ganz oben. Wie in einem Kaufhaus gibt es verschiedene Abteilungen, Vitrinen, eine besonders gesicherte „Schatzkammer“ und Umkleidekabinen.

Die Hauptattraktion der Ausstellung ist leider nur in einer 3D-Animation vorhanden. Die Mumie eines Reiterkriegers, der in einem Kurgan (Begräbnishügel) im Altai gefunden wurde. Durch den Kriegsausbruch konnte die Mumie nicht von Rußland nach Deutschland ausgeliehen werden. Die Wissenschaftler

 

 

schickten aber die 3D-Animation und nun können wir virtuell diesen Mann betrachten, der alle Arten Schmuck an sich und bei sich trägt:


Kunstvoll geflochtene Haare,

eine coole Mütze,


ein Tatoo, an dem sich einige Studios ein Beispiel nehmen könnten,

einen Halsreif,

Kleidung aus Filz, Leder und Pelz, an der Beuys seine wahre Freude gehabt hätte,

eine Unterhose (Neulich sagte eine Wissenschaftlerin im Fernsehen, daß es bis ins 19. Jahrhundert keine Unterhosen gegeben hätte. Wäre sie doch mal besser ins Museum gegangen!)

und Stiefel.

Grabbeigaben waren unter anderem ein Kamm und ein Schwert.


Wir schließen uns den Ausstellungsmachern an, daß der kulturelle Austausch über Grenzen und politische Wirren hinweg das Wichtigste ist.

Weiterhin sahen wir die zur Zeit älteste bekannte Abbildung eines tätowierten Sachsen. Herr Unger besuchte 1693 Jerusalem und zeigt das stolz auf seinem Arm:


Außerdem gab es Perücken und Kämme, eine Abteilung Intimschmuck, Beispiele für serielle Schmuckproduktion im alten Rom,

 

Perlen aus Glas und Email, Brautkronen, Amtsketten und Fibeln. Das älteste (bisher gefundene) Schmuckstück der Welt durfte auch in Rußland verbleiben:

Inder Schatzkammer sahen wir den jüngst ausgegrabenen „Sensationsfund“ aus Sachsen

 

und echtes Gold.


Zusätzlich eine Anleitung, wie man jemanden mit schwerer Kindheit verflucht.


Eine bekannte Firma aus Chemnitz steuerte modernen Schmuck bei. Und Schmuck, der Heimatgefühle hervorrufen soll.


Hiermit beenden wir die Beschreibung unseres Ausfluges ins Museum. Morgen gibt es einen Bericht über das Spazierengehen in der Chemnitzer Innenstadt.

Es bleibt spannend!

Euer Hase

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