Freitag, 8. April 2022

Wir reisen nach Wien

Diesmal wirklich nur mit dem Finger auf der Landkarte!

Österreicher und Österreich-Liebhaber können jetzt weglesen. Emme hat nämlich ein Österreich-Trauma. Das Drama ereignete sich, bevor ich genäht wurde, deshalb berichtet sie selbst.

Liebe Leser/innen,

nur zwei Tage meines Lebens verbrachte ich in Österreich. Aus dienstlichen Gründen. In einer kleinen Stadt in der Nähe von Braunau am Inn. Abends nach der Theatervorstellung wanderten wir in völliger Dunkelheit zur Dependance des Hotels. -Wir hatten „Im Weißen Rössl“ bis zum Abwinken gespielt und wußten, was eine Dependance ist.- Wir dachten, daß sich im Hotel etwas Eß- und Trinkbares auftreiben läßt. Dem Portier war das zu lästig, deshalb drehte er erst das Licht in allen öffentlichen Bereichen aus und schaltete danach die Telefonanlage ab. Er verschloß das Hotel und ließ uns hungernd und durstend zurück. Na gut: Leitungswasser gab es und deshalb auch keine Todesfälle. Wir konnten nicht einmal die Polizei rufen, denn das geschah zu einer Zeit, in der niemand ein Mobiltelefon besaß…

Am nächsten Morgen wollten wir mit dem Besitzer sprechen. Das ging irgendwie gar nicht. Zum Frühstück erhielt jeder eine Semmel, das sollte dann für zehn Stunden Heimfahrt reichen. In Österreich wäre das ein Frühstück. Am Ende durfte unser Bus nicht abfahren, weil der Hotelier verlangte, daß ein Kollege das Frühstücksei, das er bestellt hatte, extra bezahlen müsse. Die Agentur wurde zwecks Klärung angerufen. Inzwischen sprang der Besitzer des Hotels vor dem Bus herum, hampelte wie wild, schrie und keifte. Und da hörte ich: ER ist wieder da! Der gleiche Tonfall, der Dialekt, die Gesten, das gleiche Gebaren, alles gleich! Da bekam ich im Bus einen Anfall und begann ebenfalls zu schreien: „Wir müssen hier weg! Raus! Raus aus diesem Land!“ Auf jeden Fall erfolgte die Klärung in Minutenschnelle, die Busfahrer gaben Gas, flugs waren wir an der Grenze und nachdem wir sie überfahren hatten, atmete die gesamte Belegschaft tief durch. Vielleicht wollten die Busfahrer auch nur die hysterische Tussi vom Ballett loswerden…

Damals schwor ich mir, Österreich nie, nie mehr zu betreten. Und ich habe das seit 28 Jahren durchgehalten. Wandern kann man überall. Eine Alpenüberquerung kann man auch in der Schweiz starten. Nur um Wien, das ich nie gesehen habe, tuts mit tatsächlich leid.

Eure Emme

 

Was hat Emme zu der ihr unbekannten Stadt Wien gewerkelt? Jemand hatte im Netz geschrieben, daß Mozart zu Wien gehöre. Mensch, die Schachtel mit den Mozartkugeln! Aus der wollte Emme doch schon längst ein Praxinoskop machen! Jetzt aber!

 

Das Ausgangsmaterial war diese leere Schachtel, in der einstmals Mozartkugeln ihr kurzes irdisches Dasein fristeten. Beim Betrachten bemerkte Emme ihren Fehltritt: es sind SALZBURGER Mozartkugeln! O nein! Da die aber bestimmt auch in Wien gegessen werden, machte Emme erst einmal weiter.

Die Seiten wurden mit Spiegelmosaik beklebt, normale Spiegelfolie wäre besser gewesen. Hatten wir aber nicht. Gab es nicht.

Für den Bau der Trommel nutzte Emme alles, was ein bißchen nach dünner Pappe/ festerem Papier aussah. Der Bau gelang nicht perfekt, aber für unsere Experimentierzwecke reichts. Alles wurde auf eine Stricknadel aufgespießt. Der Griff ist aus einem Plastekamm.


Den Abschluß oben bildet eine bemalte Papierkugel.

Die Bildvorlage fand Emme im Weltweiten Informationsnetz. Sie war ursprünglich für ein Phenakistoskop gedacht.

Bildquelle

Das könnten wir doch auch noch bauen!

Hase, mal sehen, was die Reise bringt.

Am Ende war noch Feineinstellung nötig. Die Drehung der Trommel war einwandfrei. 

-Die Spiegel mußten etwas höher gesetzt werden.Wir packten einige Pappscheiben dazwischen. 

-Tatsächlich wäre, wie bei den Originalen, eine Beleuchtung von oben gut. Emme hat schon ein paar Taschenlämpchen besorgt.

-Die Größe der Tanzbilder könnte auch noch variiert werden. Da kann sie also noch ein bißchen tüfteln.


Da die Reise-Linkparty nun bald Einsendeschluß hat, zeigen wir erst mal dieses Ergebnis. Sooo schlecht ist unser Praxinoskop nicht geraten.

Und die Reise vom Trauma über Salzburg nach Wien mit dem Walzer tanzenden Pärchen ist der Emme doch auch ganz gut gelungen. Und nun:

 

Alles Walzer!

Euer Hase

Verlinkt mit Maikas Reise-Linkparty. Anderen sind viele schöne Dinge zu Wien eingefallen!

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