Das Ausstellungsdatum hat sich aus gegebenem Gründen mächtig verschoben. Das macht aber nichts. Nach der sensationellen 1. Kinderbiennale stapften wir voller Erwartung in Japanische Palais, die Taschen vollgestopft mit Impfausweisen, Impfnachweisen und Masken aller Art. Wir unterlagen einer strengen, aber freundlichen Kontrolle, bekamen noch eine Freikarte ausgedruckt und einen Flieger mit der Beschreibung der Kunstwerke. Wir gingen gucken…
Die erste Kinderbiennale vor drei Jahren war ein echter Paukenschlag. Da ist es schwer, einen zweiten Paukenschlag folgen zu lassen.
Emme hatte dem Thema entsprechend auf Dschungelwelten und Unterwasserexpeditionen gehofft. Wenigstens auf Rieseninsektenflügel und begehbare Ameisenhügel, auf jeden Fall aufregende Installationen aller Art.
Ich als echter Hase träumte von selbstnachwachsenden Möhrenbeeten und großen Speisesälen mit feinen Tischen, an denen kleine niedliche Kunstroboter leckeren Möhrenkuchen oder Salate servieren.
Naja, wir sahen nichts von alledem. Zwei der Installationen sind bereits bekannt. Den „Brunnen“ von Mark Justiniani gabs schon auf der ersten Kinderbiennale. Ein schönes Kunstwerk, aber nichts Neues. Die „Verregneten Tage mit vereinzeltem Sonnenschein“ von Theresa Rothe wurden ein wenig modifiziert. Wir sahen sie aber schon in der Ausstellung „Faszination Handwerk“. Das ist auch ein schönes Kunstwerk, aber eben auch nichts Neues.
Ein Raum („Naked Landscape“ von Guiseppe Licari) war geschlossen. Was darin ist, wissen
wir nicht. Fotos gibt es nicht. Vielleicht ist im Raum völlig leer, wie der Titel verheißt. Das wäre dann wirklich Kunst.
Eine Installation ist per App abrufbar, nein danke! Für eine App gehen wir nicht ins Museum.
Zwei Ausstellungsräume waren zu einer Bibliothek (da konnte man/frau/kind auch malen) und Museumsladen geworden. Ehrlich: Wenn ich in die Bibo gehen will, gehe ich in die Bibo. Wenn ich malen will, hole ich meinen Farbkasten und male. Wenn ich einkaufen will, gehe ich ins Geschäft. Oder in die Kaufhöhle. Aber nicht ins Museum…
Der Rest war so…naja. Natur war mehr zu ahnen. Alle, alle Installationen waren aus Kunstmaterial. Das einzig Natürliche war, daß wahrscheinlich irgendwelche Rohstoffe für den Kunststoff irgendwo aus der Erde geholt wurden. Vielleicht war das eine Vorgabe der Veranstalter oder der Kuratoren. Aber das wissen wir nicht.
Uns hat die Ausstellung nicht vom Hocker gerissen. Selbstverständlich
kann und sollte sich jede/r ein eigenes Bild machen. Die Ausstellung ist bis
zum 24. April 2022 verlängert. Eintritt frei!
Wir gehen jetzt raus. In den Wald oder an die Elbe. Um Ameisenhaufen oder Wilde Möhren zu suchen. Auf jeden Fall, um die Natur zu umarmen.
Wichtig! Vergeßt nicht, Eure Lieben zu umarmen!
Hase und Emme
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