Mittwoch, 30. Januar 2019

Albanien Teil III: Urban Art



Uns hat beeindruckt, wie modern ganz Albanien ist. Klar, unterwegs sieht man auch einmal ein Bäuerlein, das eine Kuh zur Weide treibt. Oder eine kleine alte Dame, die ganz in Schwarz gekleidet ist. Das sind aber eher die Ausnahmen. In den Städten überraschten uns stylische Cafés, und wir denken, daß Stadtmöblierung auch zur Urban Art zählt:



Überall sind die Verteilerkästen bemalt:






Familienmitteilungen, die wir so ähnlich aus Bulgarien kennen:



Kunst an den Wänden gab es auch:





 

 



 


Umgarnt wurden wir in Girokaster:





Ziehharmonikabusse kann man so gestalten:



Zeichen werden auch in Albanien gesetzt:




Liebe Kunstsammler, sucht andere als Banksy! Schaut Euch doch mal in Südosteuropa um!
Euer Hase

Sonntag, 27. Januar 2019

Albanien Teil II: Unsere Reiseroute


Wir landeten nach erstaunlich kurzem Flug auf dem „Mutter-Theresa-Flughafen“ in Tirana. Heiliger geht’s nicht!



Tirana ist laut, bunt




und quirlig und am Straßenrand gibt’s überall kleine Märkte. Die Stadtbusse fahren für wenig Geld. Neuerdings steht auch die Liniennummer dran. Nur die Haltestellen sind nicht markiert, da muß man halt fragen. Wir besuchten das Standbild von Skanderbek, dem albanischen Nationalhelden.




Wir fuhren mit der Seilbahn auf den Dajti, den Hausberg Tiranas. Nach einem Spaziergang gab es Kaffee im Panorama-Café.
Nach drei Tagen in der Hauptstadt fuhren wir nach Shkoder in den Norden Albaniens. Eine sehr katholische und bürgerliche Stadt. Alle Einwohner fahren Fahrrad und kein Mensch schließt sein Fahrrad an.



Von hier aus ging es in die Albanischen Alpen nach Theth. Dieses Dorf ist die Urmutter des Wandertourismus in Albanien. Wir besuchten die Holzkirche und die Kulla, einen Wehr- und Schutzturm aus den Zeiten der Blutrache.



In Theth gab es die gelbeste Butter, die wir je in unserem Leben gesehen und gegessen haben.



Zurück über Shkoder gelangten wir nach Durres an der Adria mit Stränden, Hotels und einer belebten Promenade.



Wieder ein bißchen Busfahren- wir kamen nach Berat, auch genannt „Die Stadt der tausend Fenster“. Hier kann man schön flanieren, die alten Viertel erforschen und auf die Burg steigen. Und das meistfotografierte Fotomodell Albaniens selbst fotografieren: die Trinitatiskirche.



Dann besuchten wir Girokaster, die „Stadt aus Stein“. Wir wohnten zwei Meter von der Burg entfernt. Hier besuchten wir Steinhauer,



Holzschnitzer und alte Bürgerhäuser, die selbst wie kleine Festungen wirken und teilweise aus dem 18. Jahrhundert stammen.
Und nach so vielen ausgiebigen Besichtigungen fuhren wir ans Ionische Meer. Das ist so blau, wie es die Bilder in den griechischen Restaurants zeigen. Wir lagen in Ksamil am Strand, besuchten Butrints Ausgrabungsstätten



und schauten hinüber nach Korfu.



Dann brauchten wir fast einen Tag nach Tirana und von dort aus ging es dann nach Hause.
Es klingt fast wie eine Weltreise, aber Albanien ist ungefähr so groß wie Brandenburg. Mit Geduld und freundlicher Hilfe kann man jeden Ort erreichen. Die Straßen sind in einem ordentlichen Zustand. Die haben wir uns viel, viel schlimmer vorgestellt. Nur die Fahrt nach Theth sollte man den Profis und ihren Autos überlassen, denn hier fährt man nicht mal auf Schotter, sondern auf Geröll. Das Problem der Fortbewegung in Albanien sind die nie endenden Berge, die man überwinden muß. Zu Fuß geht es manchmal wirklich schneller. Ist aber auch anstrengender. Und ehrlich: Wir waren mobilitätseingeschränkt. Wir hatten Zeit. Und die Aussichten aus den Bussen waren auch grandios.



Emme hat für sich und mich zwei Weitwanderwege gefunden. Erstens: Peaks of Balcan. Ein kurzer, anstrengender Weg mit viel Auf und ab , der durch Albanien, den Kosovo und Mazedonien führt. Man braucht einen speziellen Wanderpaß, sonst gilt man als illegaler Grenzgänger.



Zweitens: Die Via Egnatia ist ein Teil des Pilgerweges Rom-Jerusalem und führt von Durres nach Thessaloniki.
O ja, Emme, fahren wir dahin?
Nee, Hase. Wir laufen.

Träumt Ihr noch oder plant Ihr schon?
Euer Hase

Freitag, 25. Januar 2019

Albanien Teil I: Im Land der Skipetaren


Ab und zu habe ich schon über sie geschrieben: Emmes Großeltern. Die waren „fortschrittliche“ Leute, hatten ihr Häuschen mit Hellerauer Möbeln und Stoffen á la Bauhaus eingerichtet, sie zogen in ihrer Jugend durch die Lande, malten und sie trennten sich 1933 von ihren Lehrern, als diese zu nationalsozialistisch auftraten. Sie wurden relativ spät Eltern (wie auch schon ihre Eltern) und das setzt sich nun durch Generationen fort.
Natürlich nahmen sie auch Einfluß auf die Literatur, die ihre Töchter zu lesen bekamen. Richtig verboten waren „Nesthäkchen“-Romane und alles von Karl May. Das war in den Augen der Großeltern Schundliteratur. Deshalb las Emmes Mutter heimlich unter der Bettdecke die Geschichten von Winnetou und Kara Ben Nemsi und träumte von großen Abenteuern. (Wo auch immer sie die Batterien für die Taschenlampe hernahm…)
Als es nach der Wende Karl-May-Bücher einfach so und für jedermann zu kaufen gab, erwarb Emmes Mutter eine Gesamtausgabe. Sie fuhr nach Amerika und in den Orient. Und sie weiß, was eine Aleppo-Beule ist. Sie war aber noch nicht im Land der Skipetaren. (Welches im Allgemeinen unter dem Namen Albanien bekannt ist.) Jahrelang wich sie diesem Reiseziel aus (Armut! Verbrecher! Albanische Mafia! Gefährlich!). Seit kurzem entdecken die deutschen Reiseveranstalter Albanien als schönes und sehr preiswertes Reiseland. Aber Emmes Mutter ist älter geworden und stets war bei der Buchung einer Reise angeschrieben: „Diese Reise ist nicht für Reisende mit Mobilitätseinschränkungen geeignet.“ Der Frust war groß und Emme entschied, auf eigene Faust nach Albanien zu reisen. Dann dauert alles eben ein wenig länger. Dann können wir eben nicht alles sehen.
Und so packten wir unsere Sachen und flogen in nur zwei Stunden auf den Balkan: Emme, Emmes Mutter, Herr Teddi und ich.
Und was haben wir nicht alles gesehen: Berge, Berge und Berge,

Albanische Alpen


Meer 

Ksamil


und ein tolles Land im Wandel. Fleißige und gastfreundliche Menschen. Sehr gut angezogene Frauen. Natürlich sind die Ehrlichen die Dummen, die werden nirgends auf der Welt Millionäre. Es gibt überall WLAN. Älteren Menschen gefallen auch die vielen Werkstätten, weil vieles gebraucht gekauft und alles repariert wird. Es gab Werkstätten für Bäder, für Küchen, für Autos, für Motoren, Schneidereien und Kaffeeröstereien, Reparatureinrichtungen für Dunstabzüge, also für alles, was man sich vorstellen kann.
Wir haben hervorragend gegessen. Wir haben albanischen Wein getrunken. Leider ist es schwierig, albanische Lebensmittel im Laden zu kaufen. Das Angebot wird von italienischen Produkten und Lebensmittel-Weltkonzernen beherrscht. Brot, Gemüse und Käse aus Albanien kann man aber auf dem Markt oder in Spezialläden problemlos für wenig Geld erwerben.



(In den 90er Jahren gab es hier auch kaum noch Dinge aus heimischer Produktion. Das Westzeug war glibberig, viel zu süß und geschmeckt hat es auch nicht. Das hat sich in Ost-Deutschland zum Guten gewendet, das wird auch in Albanien so sein.)
Frauen, die auf der Suche nach sehr günstiger Designermode sind, werden in den vielen Zweite-Hand-Kleiderläden fündig werden. Dort kann frau vor allem Kleider erwerben, die italienische Frauen nicht mehr tragen. Die Läden gibt es in jeder kleineren Stadt, ein bißchen suchen muß man schon. Was aber die Freude umso größer macht.



Das größte sichtbare Problem sind die wilden Müllhaufen. Das eigene Grundstück wird gewienert und geputzt bis zum Umfallen – und der Kehrricht über den Zaun gekippt. Aber wir denken, daß sich das bald ändern wird. Beim Bäcker haben wir schon diesen Hinweis gefunden:



Und der Verkäufer schwor, dies nicht aus Geiz zu tun, sondern damit die Leute nicht alles achtlos wegwerfen. Leute, es wird!
Albanien ist ein sicheres Reiseland. Nur Herr Teddi hatte zu leiden. Denn er wurde in einer Herberge aus dem Zimmer entführt und später wohlbehalten und grinsend in der Spielzeugkiste im Gemeinschaftsraum aufgefunden. Deshalb gibt er jetzt gern mit seinen Reiseabenteuern an.
Wer also ehrlich ist und deshalb kein Millionär, der reise ins Land der Skipetaren. Ihr könnt wandern und baden, Zeitreisen von der Antike bis in die Moderne machen und erfahren, wie es ist, als Gast von Haus zu Haus weitergereicht zu werden.


Butrint

Und wie war die Reise mit der mobilitätseingeschränkten Mutter? Alles dauerte tatsächlich viel länger. Aber wir bekamen von Reisegruppenteilnehmern immer wieder zu hören: „Sie habens gut. Sie haben Zeit!"
Nehmt Euch Zeit!
Euer Hase

Dienstag, 22. Januar 2019

Macaron



Monsieur Macron masca más macarones marrónes que Macarena.

Sonntag, 20. Januar 2019

Blümchen-Fummel


Diese Bluse erwarb Emme auf dem Elbhangfest- siehe „Ausbeute“. Vorteil: die hübsch gestickten Blümchen. Nachteil: Sie hat Knöpfe! Bäh! Das geht bei Emme ja gar nicht!



Deshalb: Schnippschnapp, Knöpfe ab! Die Knopfleisten legte Emme nach hinten und nähte einen alten Reißverschluß ein, der sich -wie immer- in der Kiste ihres Mütterleins fand.



Außerdem schnitten die Bündchen am Unterarm ein, wer hat denn so dünne Ärmchen? Emme überlegte das zu ändern, aber sie läßt die Ärmel sowieso ungeknöpft oder krempelt ein bißchen. Denn die ehemalige Bluse ist als Fummel gedacht, schnell mal zum Überziehen, wenn es im Sommer mal kühl wird/ werden sollte.
Viel Spaß bei Euren Fummeleien!
Euer Hase

Dienstag, 15. Januar 2019

Orden (enhält Werbung)


Im Sommer hat Emme auch gebastelt. Sie brauchte zwei Orden. Den ersten für einen Soldaten, der in den Schlachtendarstellungen in Senftenberg so elegant dahinsank, daß es eine wahre Freude war. Den zweiten Orden sollte unsere Shopping-Queen der Herzen erhalten.
Emme mußte (leider, leider!) in die Stadt gehen und die Läden durchforsten. Das sind einige der Ausgangsmaterialien:
Schleifen und Band aus der Basteltüte von Bijou Brigitte und Weihnachtsbaum- und Ohrschmuck aus dem Ausverkauf von Accessorize. Das Glitzerdingens fand sich in der Schmuckbastelkiste von Emmes Mutter. 


Der Schädel und das Glitzerdingens wurden mit viel Leim auf Filz geklebt, dann das Band mit der Schleife angenäht und eine Anstecknadel hinten angebracht.


Beim Weihnachtsbaumschmuck war es noch einfacher, da mußte nur das Band durchgefädelt werden und an die Schleife genäht werden. Auch hier: Anstecknadel dran und fertig!



Das war ein lustiges Bastelprojekt, denn das Suchen der Zutaten dauerte länger als die eigentliche Fertigung. Wie denken, daß sich die Empfänger über die Orden „Schöner Sterben“ und „Shopping-Queen der Herzen“ gefreut haben. Emme hat es auf jeden Fall Spaß gemacht, sie zu basteln.
Was macht Ihr so?
Euer Hase

Sonntag, 13. Januar 2019

Kuchen



gefunden in Dresden, Cafe am Ring

Donnerstag, 10. Januar 2019

Transportproblem


Die letzte Frage war: Wie transportieren wir das Flummimonster in die Hauptstadt und überreichen es stilvoll? Einwickeln und Schleife drumrum? Nö…
Emme fiel diese Riesentüte ein, in die sie mal ein Weihnachtsgeschenk packen wollte, und die sich als zu klein(!) erwies.




Aber kann man im Hochsommer etwas verschenken, auf dem Ho ho ho steht? Nochmals nö….
Deshalb wollte Emme die Tüte mit Geschenkpapier beziehen. Und fand den Tapetenkleister nicht. Ab in den benachbarten Baumarkt! Dort traf sie fast der Schlag, als sie die Preise sah. Nö, nö, nö. 
Emme kramte in ihrem Gedächtnis und erinnerte sich, daß jemand mal erzählt hatte, man könne Tapetenkleister selber machen. Im weltweiten Netz fand sie sehr schnell diese Seite und kochte einen leckeren Brei aus Mehl und Wasser.




Eine Nacht stehen lassen, kleistern, drücken, schieben- fertig war die sommerlich- historisch angehauchte Geschenktüte und das passende Schild! Und es ist wieder etwas weg, das man ja doch nie gebrauchen kann! Dank ans Kinderfernsehen!



Siehst Du Emme, Fernsehen ist auch manchmal gut!
Stimmt, Hase. Manchmal.

Was guckt Ihr?
Euer Hase