Donnerstag, 26. Oktober 2017

Auf halbem Wege



zwischen Ost und West uns zwischen Nord und Süd liegt (jetzt wieder) mitten in Deutschland Halberstadt.
Emme verbrachte hier ein paar Jahre ihres Lebens. Das war noch zu der Zeit, als man vom Staat dorthin geschickt wurde, wo man gebraucht wurde. Oder wohin man abgeschoben wurde. Für Emme hieß das: Ab in die Pampa! 15 Kilometer vor der Grenze war die Überwachung so intensiv, da konnte sie keinen Unfug anstellen. So kam sie in eine Stadt, der man noch in den Achtzigerjahren die schweren Bombenangriffe im April 1945 und vierzig Jahre systematischer Vernachlässigung durch die sozialistischen Behörden ansah.
Heutzutage versucht man, mit mehr oder minder Erfolg, Halberstadt aufzuwerten. Der Domplatz liegt verlassen wie eh und je, aber es gibt dort nun ein Café.


Zwei steinerne Herren betrachten den Dom.

Daniel Priese: "Zwei Herren in Betrachtung de Domes"




Es gibt einen Kunstautomaten.


Der Roland steht wieder auf dem Markt, jetzt kann man seine Größe bewundern.


Die Ratslaube wurde durch Spendengelder wieder aufgebaut.


Alles schön. Alles gut. Trotz besten Wetters und Wochenende war überall tote Hose. Wenn man bedenkt, daß die Stadt und der Dom über 1000 Jahre alt sind, daß sich hier der zweitgrößte Domschatz der Welt befindet, daß das Taufbecken in jedem Kunsterziehungsbuch Europas abgebildet ist, daß es noch fünf kunsthistorisch wertvolle Kirchen in der Stadt gibt 

Liebfrauenkirche
St. Martini

und daß im Gleimhaus eine der größten noch erhaltenen Korrespondenzen des 18. Jahrhunderts „rumliegt“, müßten sich die Besucher hier auf die Füße treten und die Ausflugsbusse pausenlos weitere Ladungen abkippen. Naja, vielleicht brauchen die Halberstädter keine Touristen.
Wir fanden auf jeden Fall eine schöne Unterkunft bei Kerstin und Holger, besichtigten deren neues Haus, genossen den Brockenblick und Emme bewunderte die Pläne für den Garten. Wir feierten eine lustige Sangria-Party und trafen alte und neue Bekannte.


Unser Einzugsgeschenk ist nicht fertig geworden. Das wird sobald wie möglich zurechtgemacht und nach Halberstadt geschickt. Dann zeigen wir es auch im weltweiten Netz.

Emme, fahren wir da mal wieder hin?
Klar, Hase. Die Einladung für unseren nächsten Besuch ist schon angekommen.

Da freue ich mich drauf!
Euer Hase

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