Mittwoch, 8. März 2017

Berlin für Touristen




Am vorletzten Wochenende waren wir in Berlin. Wir trafen uns am Alexanderplatz mit Teddy und Teffi. Ich kenne es ja nicht anders, aber Emme war entsetzt darüber, was hier entstanden ist. Gut, früher soll der Platz wohl kahl und weitläufig und zugig gewesen sein, halt günstig für die Überwachung. Jetzt ist er zugebaut mit Einkaufstempeln, dreckig und voller Menschen, die irgendwie nichts tun. Innerhalb von zwei Minuten wurde Emme -übrigens sehr freundlich- dreimal angebettelt. Das nervt trotz Freundlichkeit. Deshalb durfte ich dann S-Bahn zur Friedrichstraße fahren,


diesen Bahnhof konnte Emme sogar wiedererkennen.
Das Rekrutierugsbüro der Bundeswehr wird schön sauber gehalten.


Vielleicht sollte der Herr Soldat nicht nur Deutschland dienen, sondern auch uns? Unsere Fenster hätten es auch nötig…
Hase, ich wünsche mir lieber einen Dobby.

Das Metropol-Theater im Admiralspalast gibt es schon lange nicht mehr, im Vorderhaus ist ein jetzt ein Restaurant. Dort waren wir bei Peter Pane


essen und bekamen riesige Portionen Burger, Limo, Pommes und Kaffee.


Beim nächsten Mal nehmen wir Salat, der sah auch gut aus!
Klar, Hase. Eine Extraportion für Dich!

Nach dem Essen brauchten wir Bewegung und Emme wollte mich unbedingt vor einer Berliner Sehenswürdigkeit fotografieren. Deshalb schlichen die Mädels mit ihren vollen Bäuchen und uns im Gepäck zum Checkpoint Charlie. Emme warf unterwegs einen Blick in die Galeries Lafayette: die Fotos vom Gebäude sind schöner als das Original. Dann bummelten wir noch ein bißchen die Schaufenster entlang: im Laden der der KPM ist wohl nicht nur ein Eisbär, sondern ein Elefant gewesen. Super-Deko!


Wir sahen feine Pralinengeschäfte, Emme probierte teure Schuhe und dann häuften sich die Souvenirläden. Das bedeutet: Ein Tourismus-Ziel ist in der Nähe. Emme war noch nie am Checkpoint Charlie, bis hierher drang ja nie ein normaler DDR-Bürger durch. Und in den letzten Jahren war ihr einfach nicht nach Mauertourismus. Jetzt ist das ein absoluter Rummelplatz und alle amüsieren sich beim Fotografieren mit russischen und amerikanischen Soldaten-Darstellern. 


Es gibt ein paar Schaubilder, an denen man Betroffenheit demonstrieren kann. Jemand hat auch ein Stück Mauer aufgestellt, das früher am Potsdamer Platz stand. Und dabei übermäßige Intelligenz bewiesen, denn die Graffiti-Seite zeigt nach Osten,


die graue nach Westen. 


Ich will jetzt mal kein böses Wort mit „W…“ schreiben, um zu sagen, wo der begnadete Mensch herkam, der das so aufstellen ließ. 
Auf dem Fußweg ist eine Platte eingelassen, um daran zu erinnern, daß hier Menschen ihr Leben gelassen haben, Familien getrennt und Lebensläufe verändert wurden. 


Und was machen die dämlichen Touris? Ohne Nachdenken latschen sie drüber und treten drauf, denn der Rummel ist wichtiger. Emme bekam einen regelrechten Wutanfall und schrie die Leute zusammen, die das nicht einmal bemerkten. Und der guten Teffi gelang es mit Geschick und Geduld, Emme wieder zu beruhigen.
Kaffee und Kuchen halfen auch, und am späten Nachmittag fuhren wir wieder gen Osten. Diesmal ein Stück mit dem Bus,


vorbei an der Baustelle des Berliner Schlosses,



am Roten Rathaus und anderen Gebäuden.
Dann gings weiter mit der U-Bahn, denn U-Bahnfahren bereitet Emme und mir gleichermaßen Vergnügen.


Am Ende des Abends warteten im Schloß Friedrichsfelde geheimnisvolle Gestalten im Kerzenschein auf uns.


Danke an Teddy und Teffi für diesen tollen Tag in der Hauptstadt!
Emme, da fahren wir doch wieder hin?
Klar, Hase.

Bis bald!
Euer Hase

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