Donnerstag, 5. Dezember 2019

Souvenirs- selbstgemacht (enthält Werbung)


Am Roten Meer darf man keine Korallen sammeln. Auch keine Muscheln. Eigentlich gar nichts. Natürlich darf man nichts an Korallenriffen abbrechen, aber man darf auch keine Reste mitnehmen, die am Strand liegen.




Dafür kann man gleich an der Hotelrezeption 100 US-Dollar hinlegen. In einschlägigen Internetseiten warnen die Deutschen vor den ägyptischen und die Ägypter vor den deutschen Zollbehörden. Wirklich am besten: Nix mitnehmen.
Ja, aber was bringt man denn dann aus Ägypten mit? Wenn man nicht übers Land reisen kann, weil Ausnahmezustand herrscht?
Der Otto-Normalverbraucher-Tourist wird mit Plaste(müll)souvenirs zugeschüttet, wahrscheinlich Made in Fernost. Potthäßlich, aber wir haben überall Leute gesehen, die das kauften.




Auf das der Plastesch… die ganze Welt überschwemmen möge!
Immerhin haben wir in einer Souvenirstadt einen Teppich gesehen, der war wenigstens aus dem eigenen Lande. Den brauchen wir aber nicht.
Jedenfalls kamen wir mit leeren Händen nach Hause zurück. Aber ein klitzekleines Souvenir neben schönen Erinnerungen und einer vollen Kameraspeicherkarte wäre schön gewesen…
Und zu Hause sah Emme bei ihrem Mütterlein das:



Da habe ich immer gleich alles beisammen!“ (Emme schrie auf: „Aber doch nicht in einer Klopapierrolle!“)
Zu Hause überlegte Emme. Schaute sich nochmals im weltweiten Informationsnetz um, fand lustige Recycling- und Upcycling-Ideen und baute dann ihrer Mutter eine „Schlamperflasche“.
Leider müssen wir Europäer in Afrika auf Trinkwasser aus dem Hahn verzichten. Das würde unseren Magen-Darm-Trakt doch sehr durcheinanderbringen. Durch unsere vielen Wasserflaschen tragen wir nicht gerade zur Müllvermeidung bei, auch wenn es durch die Hoteldirektion anders suggeriert wird.



Die letzte Wasserflasche war die fürs Flugzeug. Unser Reiseveranstalter hatte eine furchtbare Fluggesellschaft beauftragt, bei der es unterwegs für die Passagiere nicht einmal Wasser gab. Aber Emme hat ja immer was einstecken…
Diese letzte Wasserflasche wurde also umfunktioniert. Die Anleitung fanden wir im weltweiten Informationsnetz.



●Zuerst wurde das Etikett abgelöst und die Flasche vorsichtig zerschnitten. Das Etikett wurde an einer neuen, nicht zerschnittenen Stelle wieder angeklebt.
●Ein passender Reißverschluß wurde ausgesucht und eingeklebt. Der war leider zu zart und hatte zu wenig Stoffrand, sodaß sich die Flasche schwer öffnen ließ.
●Deshalb: zarter Reißverschluß ab, ein „grober“ Reißverschluß wurde ausgesucht und neu eingeklebt. Der „zarte“ Reißverschluß, der voller Leimreste war, wurde entsorgt.
●Washi-Tape eingekauft. Es gab welches mit Lamas und Elefanten, aber keines mit Kamelen. Und angeklebt. Fertig!



Ach so:
●Die Schlamperflasche zum Mütterlein gebracht und die Stifte eingeräumt.



Sie hat sich über dieses lustige Souvenir gefreut. Und hat immer alle Sachen beisammen.
Herr Kamel, ein Mitbringsel aus aus einem Ägypten- oder Tunesienurlaub vor vielen Jahren, hat sich auch gefreut.



Und jetzt haben wir auch ein Plastesouvenir aus Ägypten!
Euer Hase

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