Am
Roten Meer darf man keine Korallen sammeln. Auch keine Muscheln.
Eigentlich gar nichts. Natürlich darf man nichts an Korallenriffen
abbrechen, aber man darf auch keine Reste mitnehmen, die am Strand
liegen.
Dafür
kann man gleich an der Hotelrezeption 100 US-Dollar hinlegen. In
einschlägigen Internetseiten warnen die Deutschen vor den
ägyptischen und die Ägypter vor den deutschen Zollbehörden.
Wirklich am besten: Nix mitnehmen.
Ja,
aber was bringt man denn dann aus Ägypten mit? Wenn man nicht übers
Land reisen kann, weil Ausnahmezustand herrscht?
Der
Otto-Normalverbraucher-Tourist wird mit Plaste(müll)souvenirs
zugeschüttet, wahrscheinlich Made
in Fernost. Potthäßlich, aber wir haben überall Leute
gesehen, die das kauften.
Auf das der Plastesch… die ganze Welt überschwemmen möge!
Auf das der Plastesch… die ganze Welt überschwemmen möge!
Immerhin
haben wir in einer Souvenirstadt einen Teppich gesehen, der war
wenigstens aus dem eigenen Lande. Den brauchen wir aber nicht.
Jedenfalls
kamen wir mit leeren Händen nach Hause zurück. Aber ein
klitzekleines Souvenir neben schönen Erinnerungen und einer vollen
Kameraspeicherkarte wäre schön gewesen…
„Da
habe ich immer gleich alles beisammen!“ (Emme schrie auf: „Aber
doch nicht in einer Klopapierrolle!“)
Zu
Hause überlegte Emme. Schaute sich nochmals im weltweiten
Informationsnetz um, fand lustige Recycling- und Upcycling-Ideen und
baute dann ihrer Mutter eine „Schlamperflasche“.
Leider
müssen wir Europäer in Afrika auf Trinkwasser aus dem Hahn
verzichten. Das würde unseren Magen-Darm-Trakt doch sehr
durcheinanderbringen. Durch unsere vielen Wasserflaschen tragen wir
nicht gerade zur Müllvermeidung bei, auch wenn es durch die
Hoteldirektion anders suggeriert wird.
Die
letzte Wasserflasche war die fürs Flugzeug. Unser Reiseveranstalter
hatte eine furchtbare Fluggesellschaft beauftragt, bei der es
unterwegs für
die Passagiere nicht einmal Wasser gab. Aber Emme hat ja immer was
einstecken…
Diese
letzte Wasserflasche wurde also umfunktioniert. Die
Anleitung fanden wir im weltweiten Informationsnetz.
●Zuerst
wurde das Etikett abgelöst und die Flasche vorsichtig zerschnitten.
Das Etikett wurde an einer neuen, nicht zerschnittenen Stelle wieder
angeklebt.
●Ein
passender Reißverschluß wurde ausgesucht und eingeklebt. Der war
leider zu zart und hatte zu wenig Stoffrand, sodaß sich die Flasche
schwer öffnen ließ.
●Deshalb: zarter Reißverschluß ab, ein
„grober“ Reißverschluß wurde ausgesucht und neu eingeklebt. Der
„zarte“ Reißverschluß, der voller Leimreste war, wurde
entsorgt.
●Washi-Tape
eingekauft. Es gab welches mit Lamas und Elefanten, aber keines mit
Kamelen. Und angeklebt. Fertig!
Sie
hat sich über dieses lustige Souvenir gefreut. Und hat immer alle
Sachen beisammen.
Herr
Kamel, ein Mitbringsel aus aus einem Ägypten- oder Tunesienurlaub vor
vielen Jahren, hat sich auch gefreut.
Und
jetzt haben wir auch ein Plastesouvenir aus Ägypten!
Euer
Hase
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