Bibliothek Schönfeld, Dezember 2016 |
Heute gibt es den letzten Post zur Reihe Lest!2016.
Von allem ist noch mal was dabei, richtig große Literatur habe ich nicht
gefunden.
Martin,
Tom:
Der Tibet Code
Fischer Taschenbuch Verlag 2011
Was wäre wenn? Wenn das vielgesuchte Shangri-La gar
kein Paradies wäre, sondern ein Ort, wo mit dem Schicksal der Welt gespielt
wird? Zu dieser Idee kommt eine verwirrende Geschichte über einen Journalisten,
der vermißt wird, eine schöne junge Frau und den Abenteurer. Alles gut vermixt
mit Legenden, tibetischen Mönchen, bösen Chinesen, Nazis auf der Suche ihres
arischen Ursprungs und Exil in Argentinien. CIA-Agenten dürfen nicht fehlen und
der Traum vom guten alten China zur Kaiserzeit (in der im Übrigen Millionen an
Hungersnöten starben). Natürlich gibt es ein Happy-End, die Welt wird gerettet
und schöne junge Frau und Abenteurer kriegen sich.
Eine etwas krude Mischung , ausreichend für
Unterhaltung in der Straßenbahn.
Lütt,
Inge:
Eine Bratsche geht flöten
Querverlag 2013
Mit viel Wortwitz führt uns Inge Lütt in die
ostdeutsche Orchesterprovinz, in der nicht nur die Kultureinrichtungen, sondern
auch die Musiker ums Überleben kämpfen. Die Autorin scheint sich hervorragend
in der Orchesterlandschaft auszukennen, obwohl sie laut Klappentext in der
Schweiz „Luxus“ verkauft. Alte und neue Bratscherwitze werden dem Leser
vollständig erspart. Aber Frau Lütt hat wohl keine Stasi-Überprüfung in den
Neunziger Jahren mitgemacht. Denn in einem „normalen“ Orchester im öffentlichen
Dienst gibt es keine ehemaligen Stasi-Mitarbeiter mehr. Zumindest keine aus dem
Osten. Daß es auch im Westen Stasi-Leute gab, denen niemand an den Kragen ging,
wissen alle. Aber in der Literatur habe ich dies zum ersten Mal gelesen.
Darüber spricht (schreibt) man doch nicht! Böses Mädchen! Weiter so!
Higgins
Clark, Mary: In der Stunde Deines Todes
Heyne 2014
Nach der Exposition weiß der Dümmste, was auf den
nächsten paar hundert Seiten passieren wird. Junge, natürlich schöne, Witwe
bekommt schicken reichen Mann (hier ist es mal ein Staranwalt), Mörder wird
gefaßt, Klappe zu, zwei böse Männer tot.
Weder inhaltlich noch sprachlich ein Hit- warum
Higgins Clark als Star des Thrillers gehandelt wird, weiß ich nicht.
Weggelegt:
Franz,
Andreas: Teufelsleib
Knaur 2010
Knaur 2010
Auf Serienmörder hatte ich keine Lust.
Und nun das letzte Buch des Jahres:
Benecke,
Mark:
Mumien in Palermo
Lübbe 2016
Der Buchuntertitel lautet reißerisch: „Als
Kriminalbiologe an den dunkelsten Orten der Welt“. Ob Konnersreuth, Kolumbien,
Bibliotheken oder Beneckes Labor dunkle Orte sind, wage ich zu bezweifeln. Ein
bißchen gruselig wird’s bei den Mumien in Palermo. Aber ich glaube, vor den
Mafia-Typen und den Waldbränden hätte ich mehr Bammel. Jeder wissenschaftlichen
Erklärung konnte ich nicht folgen. Also muß ich demnächst zu einem Vortrag von
Benecke gehen und noch mal genau nachfragen. Aber die wichtigste Aussage in
seinem Buch ist: Glauben Sie nichts. Prüfen Sie alles.
Euch allen viel Spaß beim Lesen 2017!
Eure Emme
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen