Sonntag, 26. Dezember 2021

Rettet Dobby!

Während unseres Urlaubes im Schwarzwald waren wir auf einem Heimatmarkt. Das war eine lustige Mischung aus Stadtfest, modern angehauchter Folklore

und Verkaufsveranstaltung. Frisches Brot wurde angeboten und Donuts,

Wein, Schmuck, Bilder und natürlich Schwarzwälder Kirschtorte.

Es gab mindestens vier Stände, an denen man Gin aus irgendwelchen Manufakturen trinken konnte. Tausende T-Shirts im Schwarzwald-Gothic-Look. (Wir dachten bisher, so etwas gehört in den Harz.) Und Selbstgemachtes. Nicht übel. Schorsch hat uns gut gefallen:

 

Der Renner waren tatsächlich Schilder. Die man irgendwo hinhängen kann. Angeblich aus diversen Scheunentoren hergestellt. Fein und glatt gehobelt. Darauf wurde das sinnige Wort „Heimat“ mit Plotterfolie geklebt. Also: ich weiß, wo ich herkomme. Emme auch. Wir brauchen so etwas nicht. Vielleicht müssen sich das manche Menschen an die Tür schreiben… Auf jeden Fall kauften ganz, ganz viele Leute solche Schilder. Zu einem Preis, bei dem sich bei Emme nicht nur die Zehen-, sondern auch die Fingernägel hochgerollt haben. Klar, das Lohngefälle zwischen Süd- und Mitteldeutschland ist enorm. Wir alle haben in letzter Zeit wenig Geld für Reisen, Theater und Museen ausgegeben. Märkte gab es kaum. Wenn es dann mal eine Möglichkeit gibt, Geld auszugeben, sitzt der Beutel einfach lockerer. Aber mzig Euronen für ein Stück Holz, zwei Bohrlöcher, ein Bändel und einen Aufkleber? Nein, danke.

Aber die Idee eines Schildes zu anderen Zwecken ließ die Emme nicht los. Wir wohnen in einem Mehrfamilienhaus und elf Parteien teilen sich einen Waschkeller. Da gibt’s schon mal Fundstücke. Auch Socken. Und so entstand die Idee, ein Fundbrett zu basteln, hier gibt’s einige Anregungen.

Beim Ausverkauf eines Schnulliladens fand Emme dann ein Schild. Für eine halbe Eurone. Nicht aus Holz, sondern aus gepresster Pappe, aber auch mit einer eigenartigen Aufschrift:

Erinnert ein bißchen an "Fame", stimmts?

Der rosa Hintergrund und die Schrift waren eine einzige Folie, die Emme mit Geduld und Spucke abzog. Dann grundierte sie das Schild mit schwarzer Acrylfarbe. Nach einigen Trocknungstagen klebte Emme aus Resten von Möbel- und Hologrammfolie die Schrift, Herrn Dobby und die Sterne.

Aus dem Klammerbeutel entwendete sie die fünf hellsten Klammern und klebte sie mit viel Heißkleber an. Dann wartete das Schild in unserem Flur auf den Heiligabend. Fertig!


Wirklich fertig? Siehe da: die Möbelfolie löste sich systematisch ab.

Emme, das haste nun davon, daß Du alles so lange aufhebst!

Danke, Hase. Ich habe Dich auch sehr, sehr lieb.

Emme klebte noch einmal alles mit Bastelkleber nach. Auch drei Klammern mußten noch einmal eine Portion Heißkleber erhalten.

Hase, der Heißkleber war ganz neu!


Jetzt konnte Emme das Schild an die Tür des Waschkellers hängen. Und die ersten Fundstücke anklemmen. Vielleicht findet ein Hauself hierher und freut sich über einen einzelnen Socken…

Befreit die Hauselfen!

Euer Hase

2 Kommentare:

  1. Ich muss immer wieder über Deine Ideen schmunzeln! So ein Schild könnte jede Waschküche vertragen! *lach*
    LG
    Elke

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  2. Hallo ihr Zwei,
    Wir haben als Familie ja ein Haus für uns. Trotzdem haben wir ständig einsame Socken *lach* Sie finden erstmal ein Zuhause in einem Korb. Wenn der Korb voll ist oder irgendwer über Sockenmangel klagt, wird der Korb zum Sockenmemory ausgeleert.
    Im Mehrfamilienhaus ist die Idee mit dem Brett sicher eine super Lösung.
    LG von TAC

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