Montag, 11. April 2016

Im März gelesen

Biblioteca Sant Pau-Santa Creu, Barcelona

Im März gibt es weiterhin Krimi- und Unterhaltungsliteratur aus aller Welt, aber auch ein paar Büchern, die ich nicht zu Ende gelesen habe.

Castillo, Linda: Teuflisches Spiel
FISCHER Taschenbuch, 2014

Teil einer Krimiserie, die in Ohio im Amish-Gebiet handelt. Hier ermittelt Kate Burkholder. Im Laufe der Serie habe ich festgestellt, das ich weit mehr über das Leben der Amishen weiß als über die Zuständigkeiten diverser amerikanischer Polizeidienststellen. Hat man sich da durchgekämpft, wird es spannend.
Aber eigentlich wünsche ich mir nur, daß Kate und Tomasetti endlich richtig zusammenkommen.

Wilfling, Josef: Abgründe
HEYNE, 2010


Ein Münchner Kriminalpolizist schreibt von echten Fällen, die die juristischen Mordmerkmale erfüllen (siehe § 211, StGB).
Beeindruckend die enorme Geduld, die die Polizisten in einigen Fällen an den Tag legten. Und er schreibt über die Empörung der Ermittler, wenn ein Mörder mit einer geringen Strafe davonkam. (“Er hatte eine schwere Kindheit …”)


Eschbach, Andreas: Todesengel
Gustav Lübbe Verlag 2013

Der Autor ist sehr produktiv und wirft mit großer Regelmäßigkeit Bücher zu brisanten Themen auf den Markt. Wobei ich mit großer Freude „Ein König für Deutschland“ als amüsante und gleichzeitig ernste Lektüre im Wahljahr empfehle.
Zum “Todesengel” zitiere ich mal den Klappentext:
WAS, WENN DER STAAT SEINE BÜRGER NICHT MEHR SCHÜTZEN KANN?
MUSS ES DANN NICHT JEMAND ANDERES TUN?
Die Empörung des echten Polizisten (siehe oben) treibt Andreas Eschbach in seinem Roman auf die Spitze. Ein Racheengel übt Selbstjustiz und tötet Gewalttäter. Die aktuellen Fragen bleiben: Warum werden in Deutschland vor allem jugendliche Täter so milde bestraft? Wo endet Notwehr und Nothilfe? Wo beginnt Selbstjustiz? Interessiert sich wirklich niemand für die Opfer, weil wir alle verdrängen wollen, bald selber eines zu werden?
Schade, daß dieses Buch keine größere gesellschaftliche Diskussion ausgelöst hat.

Cotterill, Colin: Dr. Siri sieht Gespenster
Manhattan 2009

Dr. Siri ist der einzige Pathologe der neugegründeten Volksrepublik Laos der 70er Jahre. Nach jahrzehntelangem Dschungelkrieg sehnt er sich nach seinem Ruhestand, muß sich aber mit Mangelwirtschaft, Korruption, unfähigen, aber linientreuen Beamten und denunziatorischen Nachbarn herumschlagen.
Listig lost er die Fälle “seiner” Toten, dabei helfen ihm die kluge Krankenschwester Dtui und der Sektionsassistent Geung, der am Down-Syndrom leidet.
Außerdem stehen Dr. Siri eine Menge schräger Freunde und der Geist eines Schamanen bei.
Die Grundthemen sind eher traurig und ernst, aber das Buch ist voller Witz und Humor.
Am Ende wünschen wir der alten Kragenbärin, nun als Panda getarnt, einen schönen Lebensabend mit vielen Büscheln Babybananen.

Cotterill, Colin: Dr. Siri und der explodierende Drache
Manhattan 2015

Dr. Siri nimmt an einer Suchexpedition nach einem amerikanischen Piloten teil, der angeblich vor zehn Jahren über dem Dschungel abstürzte.
Die Expedition scheitert beinahe und Dr. Siri lost am Ende das Rätsel.
Verblüffend für den lesenden, gesitteten Mitteleuropäer sind die Sticheleien und kleinen Bosheiten, mit denen die ewig lächelnden Asiaten um sich werfen.
Richtig gut: Diejenigen, die am Krieg verdienen, bekommen im Buch mal richtig eins auf die Mütze. Wenn das im Leben doch auch so wäre!

Cotterill, Colin: Der Tote trägt Hut
Goldmann 2013
Die neue Krimiserie von Colin Cotterill führt uns in die Gegenwart und in den Süden Thailands.
Jimm Juree ist eine Kriminalreporterin, die mit Hilfe ihrer durchgeknallten Familie gleich zwei Kriminalfälle auf einmal löst.
Jimm kann sich stets gut rausreden und denkt manchmal sehr garstige Gedanken, die im Buch ausführlich wiedergegeben werden. Ursache dafür ist wahrscheinlich ihr Englisch-Studium, in dem sie die Reden von George W. Bush analysieren mußte. Jedem Kapitel wurde ein Ausspruch des Politikers vorangestellt.  Den meiner Meinung nach schönsten gebe ich hier nochmals wieder: 
“Wer nicht für irgendwas einsteht, steht für nichts. Wer für nichts einsteht, steht für überhaupt nichts.”
George W. Bush

Bellevue Community College

2. November 2000
Lektüre vorzeitig beendet:

Zaimoglu, Feridun: Siebentürmeviertel
Kipenheuer & Witsch 2015

Feri, es tut mir leid. Das Thema ist nicht einfach und die Sprache ist schwierig. Kein Buch für nebenbei. 
Ich fange später noch mal von vorn an.

Ribas, Rosa & Hofmann, Sabine: Das Flüstern der Stadt
Kindler 2014 

Ein Barcelona-Roman, der in den 50er Jahren spielt. Plakativ.

Berlinger, Katryn: Das Schokoladenmädchen
Knaur Taschenbuch Verlag 2005 

Albern und süßlich.

Also Ihr Lieben, wenn es zu schwer oder zu albern wird, legt auch einmal ein Buch beiseite.

Eure Emme

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