Montag, 3. Oktober 2022

9-Euro-Ticket und Kleidung: 6. Endlich!

Mit 9 Euro durch die Republik? Im Juni, Juli und August ists möglich. Und passend kleiden kann man sich da auch.

Nach zwei Jahren Pause fand das Elbhangfest 2022 tatsächlich statt! Lange hing die Finanzierung in der Luft, wir kauften brav unsere Karten im Vorverkauf. Obwohl unklar war, ob das Fest stattfinden oder doch noch ins Wasser fallen würde.

Dresden ist ja eine Tanzstadt, das Thema „Dresden tanzt“ fiel 2020/21 aus und deshalb gab es ein neues Motto: „Zeit für Fantasie“. Schade um das Tanzthema, Emme hätte mit den Dresdner Ressourcen ein 3-Wochen-Festival auf die Beine stellen können.

Vielleicht kommt es doch noch einmal….

Emme, dann bist Du sooooo alt, da schwingst Du keine Tanzbeine mehr!

Hase, Du bist wieder mal unverschämt ehrlich!

Unser Fest begann am Freitag in Pillnitz. Wir sahen Derevo mit dem neuen Stück „Reinheit“. Die Stücke von Derevo und ihre Aufführungen kann man kaum beschreiben. Die Gruppe spielt mit starken theatralen Bildern und jeder Zuschauer sieht etwas anderes. Das neue Stück ist noch etwas unausgegoren, eventuell lag es auch an der ungewohnten Lokalität, aber bei Derevo verändern sich die Stücke nach der Premiere. Einfach schön war die Tatsache, daß es Nachwuchs gibt.

Danach füllten sich die Stühle in Windeseile. Denn ab jetzt gab es Kunst! Zumindest solche, die von der mdr-Generation als solche anerkannt wird. Ahmad Mesgarha und Philipp Makolies erfreuten uns mit Deutschen Balladen und Musik. Hier kann man ins Programm reinschnuppern. Ehrlich Leute, so habt Ihr den „Handschuh“ noch nie gehört! Klasse vorgetragen, abwechslungsreich und bei aller Tragik: humorvoll! Emme bemerkte, daß sie erstaunlich textsicher ist. Frau Lemke von der fünfundmzigsten Polytechnischen Oberschule in Dresden hätte ihre Freude gehabt.

Am Sonnabend erlebten wir den Schlußteil des Festumzuges, waren auf kleinen Flohmärkten,

aßen und tranken Arabisches,


reservierten eine Partyraum, tranken Hugo, flanierten, tranken Wein, schwatzten mit den Bergsteigern, schauten Kindern beim Karussellfahren zu und warteten auf den Abend. 

Dann zeigten die Artisten von „Moiré Expirience“ ihr Können.

Die jungen Leute hatten sichtlich ihren Spaß, obwohl sie kopfüber irgendwo an einem Kran hingen. Mit Wonne bewarfen sie das Publikum mit Glitzer, Konfetti und Luftschlangen. Und sorgten so für gute Laune.

Tage später diskutierte Emme mit anderen, die meinten, daß das künstlerisch nicht der „Bringer“ gewesen sei. Aber wir meinen: Das war Show! Und die war gut! (Natürlich wäre es besser, wenn die Artisten sich einen Dramaturgen suchen würden. Die begleitende Rockband könnten sie auch rauswippen. Dann wäre ein echter, großer Erfolg mit diesem Konzept möglich.)

Uns hat es jedenfalls sehr gefallen. Und wir freuen uns, wenn Emme immer noch Glitter in unseren Sachen findet.

Am Sonntag waren wir nochmals in Loschwitz, schauten bei den Kunsthandwerkern rein und flossen in der Hitze weg. Die „Therapisten“ boten fetztigen Big-Band-Sound. Zwischen Himmel und Erde balancierte ein junger Mann über unseren Köpfen:

Zum Kaffeetrinken waren wir in der Clara-Wieck-Straße. In einem Privathaus saßen wir an einer sehr elegant gedeckten Kaffeetafel, schnabulierten Kuchen des Hauses und lauschten Christian Mögel am Klavier. In den Pausen fragten wir dem Ortchronisten Löcher in den Bauch (Thema war „Prinz Lieschen“), der Hausherr erzählte von der Rettung und der triumphalen Heimkehr der Klaviere nach dem Hochwasser 2013 und alle tauschten Informationen aus, wo man denn in Dresden so richtig schön tanzen gehen könne. Vielen, vielen Dank! Das war ein toller Nachmittag. Und wir durften ein sehr schönes Haus mit tollen Bewohnern und Gästen kennenlernen.

Zum Abschluß der drei Elbhangfesttage gab es ein Konzert von „La Fanfarra del Capitán“ . Die Band hat vielleicht nicht die weltbeste Tontechnik, brachte aber unendlich viel Energie und gute Laune rüber.

Enrdeckung nebenbei

Falls noch jemand über die Eintrittspreise und die Veranstaltungen meckert: Für „Erwachsene“ gab es zeitgleich Jan Vogler in Pillnitz. Wir haben viele Programmpunkte des Wochenendes verpaßt, weil so ein vielfältiges Angebot vorhanden war: Pantomime, Zirkus, Weinberge erkunden, alte Musik, Segeln auf der Elbe, eine Dampferfahrt und vieles mehr. Dazu gab es abwechslungsreiche Kulinaria zu Preisen von utopisch bis bezahlbar.

Emme, gehen wir da wieder hin?

Klar, Hase! Das Thema im nächsten Jahr lautet „Märchen“.

Fantasievolle Grüße!

Euer Hase

 

Die 9-Euro-Kleidung am Sonnabend

Zum Fest sind wir mit den Öffis gefahren. 

Es gibt einen inoffiziellen Dresscode  beim Elbhangfest. Frauen tragen Kleider, möglichst mit Blumenmuster. Dazu dekorierte Hüte oder Blütenkränze. Herren tragen weiße Hemden, dunkle Hosen und einen Strohhut (eine sogenannte Kreissäge). Fahrräder werden mit Blumen geschmückt.

Foto: Lara

Kleid:          aus 2. Hand, Geschenk

Hut:             aus Albanien

Schuhe:       Keen, nicht allzu elegant, aber fürs                                  Elbhangfest superpraktisch

Tasche:       Geschenk von Edith

Schirm:       gebraucht erworben auf dem Elbhangfest

1 Kommentar:

  1. Wie schön, dass wenigstens du noch mit dem 9 Euro ticket unterwegs bist! *lach*
    Zum Elbhangfest war es sicher toll - und da braucht es unbedingt praktische Schuhe.
    LG
    Elke

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