Dienstag, 27. Januar 2015

Probleme einfach wegsingen?


Heute schreibt Emme für Euch:

Es gibt seit Monaten(!) in Dresden Montagsdemonstrationen, die immer mehr Menschen anzogen, die sich unzufrieden und von den Politikern nicht ernst genommen fühlen. Die Gründe für die Unzufriedenheit sind vielfältig, sie reichen von umstrittenen, "durchgewunkenen" Stadtratsentscheidungen bis zu Versorgungsmängeln im Bildungs- und Gesundheitsbereich. Leider konnten diese Demonstranten nicht konkret äußern, was ihnen nun eigentlich nicht paßt. Die Stadtverwaltung ließ die Leute marschieren und hoffte, daß sich dieser kleine Störfaktor in der Touristenmetropole von selbst in der Weihnachtszeit auflösen werde. Warum soll man denn 15 000 Menschen ernst nehmen? Ignoranz ist in Dresden doch immer gut gegangen...
Dann begann die Bürgerbewegung namens PEGIDA eine Art Führung zu beanspruchen und ein Positionspapier zu veröffentlichen. (Jeder darf sich über den Inhalt selbst eine Meinung bilden.) Auch das wurde von Politikern und Medien über Wochen erfolgreich ignoriert.
Das Ende der Geschichte: Der sächsische Innenminister wurde in einer Polit-Talk-Show wie ein Schuljunge vorgeführt, Stadt und Freistaat wachten auf, alle Demonstranten wurden zu Nazis erklärt und die einseitige Berichterstattung funktioniert immer noch.
Nun muß nur noch der Welt gezeigt werden, wie fröhlich, bunt und tolerant Dresden ist. Namhafte Künstler gaben gestern ein Konzert auf dem Dresdner Neumarkt, und so wäre ich in den Genuß gekommen, Herbert Grönemeyer für lau hören zu können. Das ist doch was Gutes, danke PEGIDA! Aber: wie Ihr oben sehen könnt: alles war überfüllt und eine Leinwandübertragung auf dem Theaterplatz wollte ich mir doch nicht antun. Schade.
Und traurig für eine Stadtpolitik, daß sie ihre Bürger erst wahrnimmt, wenn sie mit rechten Parolen um sich werfen...

Eure Emme

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