Donnerstag, 1. Mai 2014

Barcelona Teil II - Gaudi mit Gaudí

Gaudí-Tag. Emme stürzte mit mir zur Kirche Sagrada Familia, wo wir nach schlappen drei Wartestunden, davon eineinhalb im Regen, für noch schlapppere 15 Euronen ein Ticket für ein enferntes Zeitfenster ergattern konnten. Dadurch blieb viel Zeit, die Außenfassade zu betrachten.



Andere mögen von der Kirche entzückt sein, Emme war das nicht. Das Kircheninnere war kolossal groß, weiträumig und hell. Laut und unruhig war es durch  unentwegt schnatternte und knipsende Touristen, die permanent herumliefen. Die organischen Strukturen waren nicht zu erkennen, alles bombastisch in Stein gehauen, schön zackig und mit einem Hauch von Hitler-Stalin-Zuckerbäcker-Größenwahn-Architektur. (Baujahr 1926, das war wohl eine weltweite Tendenz.)

 

Emme lief es kalt über den Rücken und sie ärgerte sich sehr, ihre Zeit und ihr Geld in eine Enttäuschung investiert zu haben....
Sebst die Fotos von mir mißlangen, denn entweder passten nur die Türme ohne mich, oder ich ohne Türme auf das Bild:


Auf in den Park Güell, denn endlich sollte ich beim Drachenritt fotografiert werden. Unterwegs fanden wir viele Plakate und Aufschriften an den Häusern: Nein zum Park! oder Kein Barcelona-Themenpark! Was das zu bedeuten hatte, fanden wir schnell heraus: Der Park Güell ist neuerdings abgesperrt, für die sogennannte "Monumentalzone" zahlt man 8 Euro Eintritt und erhält zur Besichtigung natürlich (wie sollte es anders sein?) ein weit enferntes Zeitfenster. 
Emme hatte keine Lust auf noch mal zahlen und warten, der Drachenritt wurde mir rundweg verweigert. Wir spazierten durch die höher am Berg gelegene Nicht-Monumentalzone, die Grotten und Viadukte, genossen den Ausblick auf Barcelona und den Geruch der öffentlichen Toiletten (wahrhaft monumental!).

 


Ein junger Gitarrist spielte das Konzert von Aranjuez, das versöhnte uns mit der ärgerlichen Situation. Die alten spanischen Herren, die sonst auf der längsten Parkbank Barcelonas Schach spielten, quälen sich nun auf die Berge und schimpfen vor sich hin. Und wo ermitteln jetzt unsere Lieblingskommissare, zum Beispiel Pepe und Petra? Das sah doch immer so malerisch aus, wenn sie dort oben ihre Informanten trafen?
Klar wissen Emme und ich, daß die Anlagen und Mosaiken auch erhalten werden müssen und das darin viel Zeit, Mühe und Geld steckt. Aber einem ganzen Stadtteil den Park wegnehmen und ein großes Stück seiner Identität? Nun ja, die spanische Krise muß finanziert werden...
Wer noch mehr Geld in Barcelona lassen möchte, dem empfehlen wie einen zusätzlichen Besuch in der Casa Battló für 21,50 , während der Eintritt von 6 Euro in der Kathedrale wie ein Schnäpppchen erscheint.
Wir betrachten also weiter dieses Mosaik-Kunstwerk, gelegt von Emme vor mzig Jahren, als sie zwischen sechs und acht Jahren alt war. Glas geschnitten und Endverarbeitung in der Werkstatt ihres Großvaters.




Euer Hase

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