gefunden in einer Arztpraxis in Dresden-Striesen
Während der Tag des offenen Denkmals diesem Jahr an vielen Orten digital stattfand, waren die Tanzbeinschwinger und Emme analog an Ort und Stelle. Sie präsentierten ihr „Ballschloß“ Schönfeld dem Publikum und fanden interessierte bis begeisterte Besucher und Zuschauer.
Tatsache ist: man lernt nie aus. Auch wenn wir schon 100 mal die Führung hörten, irgendwas ist immer neu. Diesmal erfuhren wir, daß diese Schnitzerei den Grafen von Burgk darstellen soll.
In historisierender Jägertracht und mit seinem Mops als Jagdhund. (Wir müssen mal nachlesen, ob Möpse als Jagdhunde geeignet sind.)
Auf jeden Fall war es schön, mal wieder persönlich mit Menschen zu sprechen, Klatsch,Tratsch und Schnittmuster auszutauschen
und gleichzeitig ein paar Interessierte für den Denkmalsschutz zu gewinnen.
Vielen Dank an den Förderverein des Schlosses Schönfeld für den leckeren Kuchen. Und einen dicken virtuellen Drück an den „berüchtigten“ Dankelmann, denn auch ich wurde beim Abendbrot nicht vergessen!
Euer Hase
Unser Stadtteil feierte mit Abstand. Es waren auch gar nicht so viele Leute unterwegs. Aber die, die da waren, hatten Spaß und gute Laune. Klar, nach so einer langen Zeit der Isolation ist das Bedürfnis nach Begegnungen und ein bißchen Live-Musik groß.
Wir bewunderten die witzige Dekoration,
schwatzten und tranken polnisches Bier.
Wir versuchten vergebens, beim Wurfspiel die Mausefallen zu treffen.
Wenn man intensiv verdrängt, daß hier Plüschmäuse zum Werfen benutzt werden -es sich sozusagen um Plüschtierquälerei handelt-, ist das Spiel sehr, sehr lustig.
Es gab auch noch Ausstellungen und Lesungen. An vielen Veranstaltungen konnten Emme und ich nicht teilnehmen, denn Emme hatte noch andere Wochenendverpflichtungen.
Ganz, ganz schlimm war das alles trotzdem nicht, denn das Schönste haben wir nicht verpaßt: den Circusverein Neumarkt e.V. mit toller Artistik, Feuershow und Schattentheater. Danke fürs Herkommen! Ihr wart klasse!
Vielen Dank an alle Organisatoren und Mitmacher!
Hoffentlich sehen wir uns im nächsten Jahr unter „normaleren“ Bedingungen wieder!
Euer Hase
ist laut Fahrplan gar nicht soooo schlecht zu erreichen.
Man muß nur zum Bus kommen. Aber was tun, wenn zwei S-Bahnen einfach nicht den Bahnhof erreichen? Im digitalen Zeitalter muß der Fahrgast auf altmodische Dinge wie Durch- und Ansagen verzichten. Bei der Bahn/ dem Verkehrsverbund Oberelbe gibt’s solche Pillepalle nicht mehr. Braucht doch niemand. Guck in die App! Immerhin verkündete diese fröhlich: Pünktlich!
Und nun? Emme rief die Info-Hotline an. Diese beinhaltet weniger Info und ist nicht sehr hot, denn frau wußte nichts. Nein, die Züge würden fahren und wie käme Emme darauf, daß zwei Bahnen fehlen? Entweder haben die dort wirklich keine Informationen, oder sie stellen sich blöd oder sie haben den falschen Arbeitsplatz. So wird es jedenfalls nichts mit der Förderung des Öffentlichen Nahverkehrs…
Unsere Fahrt wurde verschoben und wir kamen tatsächlich mit 24 Stunden Verspätung in Hetzdorf an.
Da hätten wir auch laufen können!
Stimmt, Hase. Das machen wir beim nächsten Mal!
Der Bus machte unterwegs einen interessanten Abstecher. Von Mohorn fuhr er in ein Seitental nach Grund. Emme dachte unterdessen darüber nach, wieso ihr die Namen dieser „Nester“ geläufig sind. Deshalb schauten wir intensiv aus dem Fenster. Am Ortseingang stand ein Schild: „Willkommen in Klein-Tirol!“
Emme, sieht es in Tirol so aus?
Hase, das weiß ich nicht.
Fahren wir da mal hin?
Ach nö, Hase.
Aber weshalb kennen wir den Ort Grund? Wegen des Waldbades? Das war uns neu. Wegen des großen Gartenbaubetriebes? Der war uns ganz neu. Dann kam die Erleuchtung: An der Buswendeschleife steht ein großes Gebäude: die Produktionsstätte der Knox-Räucherkerzen! Deshalb kennen wir Grund!
Emme, fahren wir da mal hin und gucken uns an, wie Räucherkerzen gemacht werden?
Klar, Hase. Aber die Räucherkerzenmänner und-frauen öffnen nur in der Woche, da muß ich mir einen Tag Urlaub nehmen…
Nach unserer Ankunft mußte das Mütterlein mit uns ins „Zentrum“ von Hetzdorf gehen. Dort steht eine Vierjahreszeitenpyramide- stimmt, wir sind ja im Erzgebirge!
Daneben: Fritz mit sinnlichem Gemüt. Leider wissen wir nicht, was es mit Fritz auf sich hat, eine weitere Erklärung gab es nicht. Echte Hetzdorfer waren leider nicht in der Nähe, so konnten wir niemanden fragen.
Die Bushaltestelle ist mondän und bietet einen großen Wendekreis für Busse. Fahrpläne hängen auch da. Abfahrtszeiten kann man ablesen, aber leider erfährt man nicht, in welche Richtung der Bus fährt. So gehts auch: warten und dann schauen, welches Ziel am Bus dransteht. Irgendwie erinnert uns das an Albanien…
Die Alte Schule wurde sehr schön wiederhergerichtet und zum Café umgestaltet. Für uns gab es leckere Törtchen. Andere aßen Eis.
Nette Menschen haben aus ihrer Sammlung alte Schulerinnerungen zur Dekoration beigesteuert.
Früher gab es auch Handarbeitsunterricht:
Auf dem Heimweg sahen wir Soay-Schafe. Die stammen aus Schottland, sind selten und wollten nicht fotografiert werden. Trotzdem erwischt!
Ein Garten wurde von seinem Besitzer zum Eisenbahnland umgestaltet. Der hat keine Langeweile!
Ihr merkt, wenn man langsam geht und genau hinschaut, findet man auch im Nichts interessante und schöne Dinge.
Das Mütterlein lief tapfer mit ihrer neuen Hüfte die Berge rauf und runter, super!
Immer schön in Bewegung bleiben!
Euer Hase
beginnt das Erzgebirge. Die Bezeichnung „Am Tharandter Wald“ ist ein wenig irreführend. Je nachdem, woher man kommt. Aus Richtung Dresden liegt es hinter dem Tharandter Wald. Reist man aus Freiberg an, liegt es vor dem Tharandter Wald. Hier begründete Heinrich Cotta im 19. Jahrhundert die nachhaltige Forstwirtschaft und Fordtwissenschaft. Man soll nur so viel verbrauchen, wie auch wieder nachwachsen kann. Seine Forstlehranstalt in Tharandt existiert bis heute und gehört nun zur Technischen Universität Dresden.
In Hetzdorf gibt es –eigentlich- nicht viel. Gute Luft und Ruhe. Und eine Reha-Klinik. Dort war Emmes Mutter in Behandlung. Und deshalb fuhren wir an einem Wochenende nach Hetzdorf.
Die Klinik ist schön. Hinein darf während eingeschränkter Besuchszeiten nur, wer seine Daten in einem überquellenden Briefkasten hinterläßt. Deshalb tummelten sich die Patienten und ihre Besucher in den Grünanlagen. Alle Parkbänke waren besetzt. Emme lagerte ihre Mutter, die liebe Chaffeurin, Teddi und mich auf einem Steinmäuerchen. Zuerst gab es, ganz sächsisch, Kaffee und Kuchen.
Dazu spielte auf der Terrasse das Duo Sleepless Heartbeats.
Live- Musik! In diesen Zeiten ist das eine echte Rarität und Wohltat. Die beiden machten das sehr gut. Nach Emmes Geschmack hätten die Zuhörer ruhig ein bißchen mehr ihre Vorderpfötchen bewegen können.
Ich habe geklatscht wie verrückt!
Guter Hase.
Mit vollem Bauch spazierten wir noch in der nahen Umgebung der Klinik herum. Der Wald ist schön grün,
wenn es ein bißchen mehr regnen würde, müßten hier tausende Maronen wachsen. Wir sahen Ebereschen,
das Waldstadion und den Weg zur Sumpfmühle. (Für alle, die gut zu Fuß sind: Hier gibt es ein Freizeitbad und ein gutes Gasthaus!)
Außerdem schlenderten wir noch um den Teich herum. Wir sahen schöne Blumen, Metallvögel
und Seerosen. Im Hintergrund blökten ein paar unsichtbare Schafe. Ein geheimnisvoller Steg führte ins Schilf. „Betreten auf eigene Gefahr!“
Emme begab sich in eigene Gefahr und fand sich auf einer Art Seebühne wieder. Oder war das doch ein großzügiger Angelplatz? Keiner weiß das. Auf jeden Fall könnte man hier großartige Theaterstücke im kleinen Rahmen aufführen oder ansehen.
Wir kletterten die Serpentinen wieder hoch, überall gab es lauschige Ruheplätze. Die waren nun nicht mehr besetzt, da viele Besucher abgefahren waren. Die Reha-Patienten rüsteten sich zum Sturm auf das Abendbrot-Büffet. Wir verabschiedeten Teddi und Emmes Mutter und fuhren nach Hause.
Das war ein schöner Ausflug. Fahren wir da mal wieder hin?
Klar, Hase. Nächste Woche. Ohne Chauffeurin. Mit den Öffis.
Oh, weh!
Vielen Dank an Emmes Tante Beate für eine ruhige Fahrt!