Seit Wochen meckere ich, daß ich nur über Abenteuer für Daheimgebliebene schreiben darf. Endlich gehts wieder auf die Piste, und Emme braucht ein Gastgeschenk.
Ausgangsmaterialien waren: ein Körbchen aus Holz und Metall, das Emme einst mit Leckereien gefüllt beim Wichteln erhalten hat,
etwas Geschenkband
und eine Paillettenborte, die von diesem Vorhang stammt.
Alles wurde geduldig durch den Korb gezogen/ eingeflochten.
Mit einem Herrentaschentuch ausgelegt und Schmätzchen gefüllt (Ja, so heißen Baisers bei uns!).
Fertig!
Wann fahren wir los?
Bald, Hase.
Euer Hase
Freitag, 27. Februar 2015
Dienstag, 24. Februar 2015
Katagami oder: Die Entstehung einer urbanen Legende
In Dresden gibt es zur Zeit eine sensationelle Ausstellung japanischer Färbeschablonen.
Diese wurden in mühseliger Handarbeit aus Maulbeerblättern geschnitten, teilweise mit Seidenfäden stabilisiert und vor allem zum Färben von Kimonostoffen benutzt.
Ein tapferer Sammler im 19. Jahrhundert kaufte ca. 16 000 (!) Schablonen auf und brachte sie nach Dresden, wo sie 125 Jahre in 92 Kisten schlummern durften.
Ein noch tapferer Geldgeber, den keiner kennt, ermöglichte jetzt die Aufbereitung von 140 Schablonen mit dem Thema "Regen" und eine phantastische museale Präsentation:
Damit die Medien auch mal was Positives über Dresden veröffentlichen können, erzählte man ( Wer ist eigentlich man?) die Geschichte vom vergessenen und wiedergefundenen Schatz. Nun ja, die Depots der Staatlichen Kunstsammlungen sind weitläufig und die Indiana-Jones-Fans wollen auch bedient werden, aber ehrlich:
Es handelt sich um Papier, und das zerfällt bei unsachgemäßer Lagerung. (Wer sind die Feinde der Bücher? Feuer, Wasser, Licht, Termiten und Menschen. Das haben wir in Timbuktu gelernt.)
Der "Schatz" hat zwei Weltkriege und eine Bombardierung überstanden. Einfach vergessen? Wers glaubt... Mit der Schatzauffindung wurde eine neue urbane Legende geboren...
Emme denkt eher, daß in europäischen Verständnis Textilien Frauenarbeit sind. Und ob Frauenkunst(handwerk) ausgestellt wird oder nicht, entscheiden auch heute noch: Männer.
Einige Schablonen konnte Emme auch ohne Blitz fotografieren, denkt Euch doch mal einen Regentitel aus. Dies sind unsere Vorschläge:
Zum Schluß noch einmal die dringende Empfehlung, ins Japanische Palais zu pilgern. Seht Euch diese tief beeindruckende Ausstellung an und lauscht der Regen-Tonistallation von Renato Rinaldi.
Eintritt frei!
Euer Hase
Diese wurden in mühseliger Handarbeit aus Maulbeerblättern geschnitten, teilweise mit Seidenfäden stabilisiert und vor allem zum Färben von Kimonostoffen benutzt.
Ein tapferer Sammler im 19. Jahrhundert kaufte ca. 16 000 (!) Schablonen auf und brachte sie nach Dresden, wo sie 125 Jahre in 92 Kisten schlummern durften.
Ein noch tapferer Geldgeber, den keiner kennt, ermöglichte jetzt die Aufbereitung von 140 Schablonen mit dem Thema "Regen" und eine phantastische museale Präsentation:
Damit die Medien auch mal was Positives über Dresden veröffentlichen können, erzählte man ( Wer ist eigentlich man?) die Geschichte vom vergessenen und wiedergefundenen Schatz. Nun ja, die Depots der Staatlichen Kunstsammlungen sind weitläufig und die Indiana-Jones-Fans wollen auch bedient werden, aber ehrlich:
Es handelt sich um Papier, und das zerfällt bei unsachgemäßer Lagerung. (Wer sind die Feinde der Bücher? Feuer, Wasser, Licht, Termiten und Menschen. Das haben wir in Timbuktu gelernt.)
Der "Schatz" hat zwei Weltkriege und eine Bombardierung überstanden. Einfach vergessen? Wers glaubt... Mit der Schatzauffindung wurde eine neue urbane Legende geboren...
Emme denkt eher, daß in europäischen Verständnis Textilien Frauenarbeit sind. Und ob Frauenkunst(handwerk) ausgestellt wird oder nicht, entscheiden auch heute noch: Männer.
Einige Schablonen konnte Emme auch ohne Blitz fotografieren, denkt Euch doch mal einen Regentitel aus. Dies sind unsere Vorschläge:
Dicke Regentropfen |
Sonne und Inseln im Regen |
Landregen |
Herbstregen |
Zwei Regentage für Patchworkarbeiten |
Pfütze oder Regen im Universum |
Zum Schluß noch einmal die dringende Empfehlung, ins Japanische Palais zu pilgern. Seht Euch diese tief beeindruckende Ausstellung an und lauscht der Regen-Tonistallation von Renato Rinaldi.
Eintritt frei!
Euer Hase
Sonntag, 22. Februar 2015
Zwischen den Welten
Auf dringendes Anraten der Märchenbraut waren wir am Freitag im Konzert in der Dreikönigskirche.
Im Rahmen der Konzertreihe "Zwischen den Welten" trat Lisa Morgenstern auf:
(Das Kleid, das sie in Dresden trug, sah besser aus.)
Lisa Mrgenstern ist eine sehr junge Sängerin und Komponistin mit Tanzausbildung, die vor allem in der Schwarzen Szene ihre Fans hat.
Am Freitag spielte sie mit dem Cellisten Benni Cellini und einer Geigerin, deren Namen wir leider nicht verstanden haben. Musikalisch ist sie kaum einzuordnen, sie tritt wirklich zwischen den Welten auf.
Bei aller Emotionalität und allem Können, so richtig hat es uns nicht vom Hocker gehauen. Lag es daran, daß wir am Freitagabend einfach von der Wochenarbeit geschafft waren? Daß das Programm neu und noch nicht richtig eingespielt war? Die Sängerin, wie sie immer wieder betonte, heiser war? Daß ihre Bewegungen zu affektiert wirkten? Nach der Pause gab es noch einmal eine Steigerung bei Verständlichkeit und Klang, da hatte auch der Tontechniker mitbekommen, daß der Sound mulmig war und das Klavier wie eine Bierharfe klang. Vielleicht würde das Programm in einem anderen Rahmen und in einem anderen Raum besser "rüberkommen".
Den Fans von Lisa Morgenstern gefiels und sie spendeten stehenden Beifall.
Ein schönes Wochenende Euch allen!
Euer Hase
Im Rahmen der Konzertreihe "Zwischen den Welten" trat Lisa Morgenstern auf:
(Das Kleid, das sie in Dresden trug, sah besser aus.)
Lisa Mrgenstern ist eine sehr junge Sängerin und Komponistin mit Tanzausbildung, die vor allem in der Schwarzen Szene ihre Fans hat.
Am Freitag spielte sie mit dem Cellisten Benni Cellini und einer Geigerin, deren Namen wir leider nicht verstanden haben. Musikalisch ist sie kaum einzuordnen, sie tritt wirklich zwischen den Welten auf.
Bei aller Emotionalität und allem Können, so richtig hat es uns nicht vom Hocker gehauen. Lag es daran, daß wir am Freitagabend einfach von der Wochenarbeit geschafft waren? Daß das Programm neu und noch nicht richtig eingespielt war? Die Sängerin, wie sie immer wieder betonte, heiser war? Daß ihre Bewegungen zu affektiert wirkten? Nach der Pause gab es noch einmal eine Steigerung bei Verständlichkeit und Klang, da hatte auch der Tontechniker mitbekommen, daß der Sound mulmig war und das Klavier wie eine Bierharfe klang. Vielleicht würde das Programm in einem anderen Rahmen und in einem anderen Raum besser "rüberkommen".
Den Fans von Lisa Morgenstern gefiels und sie spendeten stehenden Beifall.
Ein schönes Wochenende Euch allen!
Euer Hase
Freitag, 20. Februar 2015
Steppenwolf
Am Sonntag waren wir im Theater. Die bühne, das Studententheater der Technischen Universität Dresden, führte "Steppenwolf" nach Hermann Hesse auf.
Am Abend reichte Emme ein Griff ins Bücherregal, um das überraschend reichlich zerlesene Exemplar wieder hervorzuholen. "Der Steppenwolf" ist nicht wirklich Emmes Lieblingsbuch.
(Emme, welch göttliche Ordnung! Wenigstens bei Deinen Büchern!
Klappe, Hase!)
Vor Jahren hatte sie einmal gelesen, daß Hermann Hesses Bücher hauptsächlich von Jugendlichen verschlungen werden und zur sogenannten Pubertätsliteratur zählen. Emme war auch so ein Hesseverehrer, zur Zeit des Bucherwerbs war sie mzehn Jahre alt.
Aber während sie das "Glasperlenspiel" immer und immer wieder las, andere Perspektiven entdeckte und ihre Phantasie noch heute neue Ideen hervorbringt, wie "es" denn nun aussehen könnte, hatte Emme den "Steppenwolf" in düsterer Erinnerung. Eine szenische Vorstellung davon hatte sie eher als Schwarz-Weiß-Comic-Verfilmung mit Fantasy-Einschlägen.
Und was bot die bühne?
Eine heiter gestimmte, gute und bewegungsintensive Inszenierung (Bravo, Franziska!), gute Kostüme, gute Choreographie und tolle Darsteller, denen ein wenig Sprecherziehung fehlt.
Nicht vergessen: Hier sind keine Profis am Werk! Alle Beteiligten spielen, arbeiten und proben hauptsächlich am Wochenende und opfern ihre Kraft und Freizeit für unseren - und hoffentlich auch ihren eigenen- Theatergenuß.
Deshalb verabschiede ich mich heute mit dem schönsten Steppenwolf- Zitat:
Ja, wie kannst du sagen, du habest dir mit dem Leben Mühe gegeben, wenn du nicht einmal tanzen willst?Leute, ab ins Theater!
Euer Hase
Donnerstag, 12. Februar 2015
Dresden polarisiert
Wie immer bei ernsten Themen schreibt Emme heute für Euch:
Dresden polarisiert- auch nach 70 Jahren.
Kurz vor dem Ende des 2. Weltkrieges wurde die Stadt an der Elbe durch ein massives Bombardement in der Nacht vom 12. zum 13. Februar in Schutt und Asche gelegt.
Noch heute streiten Historiker, Politiker und Dresdner, ob dieser Angriff sinnvoll und kriegsbedingt notwendig war.
Einerseits: Ein Volk hatte nach dem totalen Krieg geschrien und war dann entsetzt, als er die totale Vernichtung brachte.
Andererseits: Mußten tausende Bewohner der Stadt und Kriegsflüchtlinge sterben, die Überlebenden obdachlos werden und Kunstschätze unwiederbringlich zerstört werden?
Sicher waren Motive wie Rache und Vergeltung mit im Spiel und die Idee, den Sowjets verbrannte Erde zu hinterlassen. Die Teilung Deutschlands war seit der Konferenz von Jalta beschlossene Sache.
Das Schlimmste an der Geschichte ist aber: keiner scheint etwas daraus gelernt zu haben. Militärs aller Länder, jeder Herkunft und jeglicher Religion lassen immer noch Städte bombardieren. Die Gewinne der Rüstungsindustrie sind sagenhaft. Deutschland, dessen Bewohner vor 70 Jahren schworen, nie wieder eine Waffe in die Hand zu nehmen, ist der drittgrößte Rüstungsexporteur der Welt. Die durch Krieg und Leid ausgelösten menschlichen Tragödien, die von Generation zu Generation weitergetragen werden, sind nebensächlich. Man gibt ihnen heute nur einen politisch korrekten Namen: Kollateralschäden.
Heute erscheint Dresden dem Einwohner und seinen Gästen schöner als es je war. Neu aufgebaut, clean und schick, präsentiert sich die Stadt der Welt gutbürgerlich, ein wenig behäbig und kunstsinnig. Über allem liegt ein Hauch Nostalgie und der Wunsch nach der "guten alten Zeit". Welche damit gemeint ist, bleibt unklar.
Eine Mahnung, eine Ruine oder ein Ort des Nachdenkens inmitten der wiederauferstandenen Herrlichkeit würde der Stadt gut zu Gesicht stehen.
Ich danke Saskia für ein inspirierendes Telefonat und den Titel dieses Posts.
Eure Emme
Samstag, 7. Februar 2015
Montag, 2. Februar 2015
Nachahmungstäter: Valentino
Trotzdem wollte Emme so ein Kleid haben und gestaltete sich dieses, welches sie im Second-Hand-Laden für Mini-Kosten erworben hatte, um:
Es war keine Konfektion, sondern eine Anfertigung vom Schneider. Nicht aus Seide, sondern aus irgendeinem Lurex-Stoff, sehr gut gefüttert und mit einem perfekt eingenähten verdecktem Reißverschluß am Rücken.
Das Oberteil paßte, wenn auch ein wenig knapp. Emme trennte die Taillennaht auf,
kürzte Rock und Unterrock von oben und legte sich erst einmal den Valentino-Look hin:
Rock und Unterrock wurden eingekräuselt und an der Taille angenäht, die Ärmel gekürzt und mit der Hand gesäumt.
Für den Kragen wühlte sie wieder einmal gefühlte Stunden in der weißen Wunderkiste und brachte folgendes zu Tage:
Nun ging es wieder an die Farbtöpfe, das kennen wir ja schon vom Desigual-Kleid.
Der Kragen wurde noch zurechtgeschnippelt, damit es sich gut an den Ausschnitt legt. Mit der Hand angenäht, und nach zwei Nachtschichten war es fertig, das Valentino-Kleid:
Und bei Lianes Geburtstag hat sie damit mächtig angegeben und es beim Tanzbeinschwingen völlig durchgeschwitzt!
Euer Hase
Sonntag, 1. Februar 2015
Lianes Decke
Liane feiert Ende Januar ihren mzigsten Geburtstag. Sie wünschte sich schon lange eine von Emmes Patchworkdecken und hatte einen begehrlichen Blick auf "Martins Decke" geworfen. Aber Emme entschied, daß es für ein Mädchen doch etwas blumiger werden sollte und vor allem: farbiger! Denn Emme wollte schon immer pink und orange kombinieren! Außerdem bringt die Decke Abwechslung auf das Sofa in zurückhaltendem, aber langweiligen Grau.
Eine ähnliche Decke hat Emme schon einmal für einen jungen Mann genäht. Diese soll ein recht behagliches Leben über dem großen Teich verbringen...
Liebe Liane, herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag! Wir wünschen Dir Glück, sportliche Erfolge und viel Spaß mit der neuen Decke!
Rand: Damenbluse
Rückstoff: "Kaufstoff"
Füllung: Fleecedecke
Größe: 120 x 185 cm
Muster: Nine Patch
mit der Maschine genäht und in den Nahtlinien gequiltet
Emme, hast Du das Hasenlabel schon angenäht?
Bin dabei, Hase.
Auf zum Feiern!
Euer Hase
Abonnieren
Posts (Atom)